Tyrannen, Barbaren, Othello's, Verbrecher - was weiß ich! aber einen Mann ohne Energie hat nie ein anderes Weib geliebt als .… ein heirathslustiges Mädchen.“
„Sie sind desesperant mit Ihren Wahrheiten, gnädige Gräfin, und ich hatte mich doch so gefreut mich recht bei Ihnen auszuruhen.“
„Solch ein Wort könnte mich wahrhaft rühren, wenn mir nicht die Frage: ausruhen? wovon? unwillkürlich auf den Lippen schwebte.“
„Sie sind barbarisch! muß man sich denn mit Hand und Fuß abarbeiten, commandiren oder exerziren, Akten schreiben oder Depeschen, um ein Recht an der Ruhe zu haben, die doch der Wilde in seinem Wigwam, die doch der Beduine in seinem Zelt - ja, die der Vogel auf seinem grünen Frühlingsast genießt! - Und wenn Sie durchaus Arbeit und Ermüdung begehren - tummle ich mich nicht genug in der Welt herum? strenge ich mich nicht genug an mit sehen, hören, denken, vergleichen, lesen, sprechen, überlegen, reflektiren? ist nicht mein Gehirn in rastloser Thätigkeit? und ist sie nicht ebenso respektabel als die meines Schreibfingers oder meines Armes? Nein, ich verdiene recht sehr ein wenig Ruhe.“
„Sehen Sie wie Sie auf einmal ganz energisch
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/183&oldid=- (Version vom 31.7.2018)