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mit sich selbst Comödie spielen - besonders die Frauen, die mit ihrer Phantasie eben so viel Thorheit treiben, als die Männer mit ihren Handlungen. Nicht als ob ich im Geringsten das Talent der Männer für diesen Zweig der Schauspielkunst in Zweifel zöge! O nein! wer applaudirt sein will, muß Comödiant sein; und nur phönixselten findet man heutzutag einen Mann, der nicht nach Applaus lechze. Darum ist auch Alles Comödiantentreiben! Aristokrat sein, Liberaler sein, König sein, Journalist sein, Dichter sein, für den Fortschritt oder für den Stillstand sein, Philosoph oder Strenggläubiger sein - das sind vertheilte Rollen auf der Bühne der Welt, und jede ist Repräsentant einer Partei, die im Parterre ihre Claqueurs pflichtschuldigst und dankbar in Bereitschaft hält. Es giebt ein unwiderlegliches Kriterium darüber, ob ein Mensch aus seinem Character, oder gemäß einer Rolle handele, und das ist: der Stempel der Würde, den die Wahrheit aus einem Character prägt. O nein! die Männer spielen nach besten Kräften mit sich selbst Comödie! Was die Frauen auszeichnet ist nur das: daß diese es sogar für sich selbst thun, denn sie lechzen nach dem Genuß der Emotion, wie jene nach dem Genuß des Applauses, und so führen sie in, mit und für sich selbst Dramen

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/170&oldid=- (Version vom 31.7.2018)