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fremden Berührung, erfolge sie auch von lieber linder Hand.

„Und was denkst Du nun zu thun?“ fragte Cornelie gelassen.

„Wenn ich es wüßte! rief Aurore in Thränen. Bald will ich mich scheiden lassen, bald den Hauptmann nicht mehr sehen, bald ihn sehen aber tapfer mein Gefühl bekämpfen, bald meinen Mann zum Vertrauten machen und ihn bitten daß er einen Machtspruch gegen mich selbst thun soll. Was von dem Allen nun auch geschehen möge, mein Loos ist Elend, denn ich liebe, wo ich nicht lieben soll.“

„Ist denn dieser Hauptmann wirklich so äußerst liebenswürdig und anziehend?“ fragte Cornelie nicht ohne eine gewisse Theilnahme, der sie sich nicht erwehren konnte, wenn sie ihres sehr anziehungslosen Schwagers gedachte.

„O Gott, Du wirst ihn morgen sehen; er kommt zum Diner. Um Dir einen schwachen Beweis seines Gemüths, seines Talentes, seines Geistes zu geben - sieh hier all die Gedichte, die er für mich gemacht und in denen er seine tiefste Seele mit all ihren Kämpfen und Qualen ausgesprochen hat.“

Sie nahm ein Packet der herrlichsten buntbemalten, kalligraphischsten Blätter aus ihrem Schreibtisch und sagte:

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)