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Lücke verursachen, wenn es stürbe; hier sanken alle Hofnungen ohne Ersatz, ohne Trost ins Grab.

„Man begreift nicht nach welchen Prinzipien eigentlich die Welt organisirt ist, sagte er; nach denen der Vernunft gewiß nicht.“

„Wenigstens nicht nach menschlicher,“ setzte Cornelie hinzu. Sie fühlte in und um sich eine Leere, eine Oede, eine Erstorbenheit, die sie nicht begriff, wenn sie sich sagte, daß sie fünf Jahr verheirathet gewesen sei, sich vor der Geburt ihres Sohnes ganz glücklich gefühlt und ihn nur acht Monat besessen habe. Aber grade diese acht Monat schienen ihr inhaltsreicher, gewichtiger, als ein durchlebtes Vierteljahrhundert! ja, Letzteres kam ihr nur wie eine Vorbereitung auf jene vor, und durch dies traurige Ereigniß gleichsam weggeworfen und nutzlos. Ihres Mannes Stimmung erhöhte ihren Schmerz; er war verdrießlich, übellaunig; er warf ihr vor das Kind selbst genährt zu haben: dazu sei sie nicht kräftig genug, und dadurch sei ihre Gesundheit so angegriffen, daß sie vielleicht nie mehr Kinder haben würde. Das waren lauter Vorwürfe ohne Sinn, und zu andrer Zeit, unter andern Umständen hatte Cornelie schon ähnliche von ihm gehört und darüber gelacht; doch jezt in ihrer tiefen Niedergeschlagenheit ließ sie noch mehr durch sie beugen, und suchte

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/160&oldid=- (Version vom 31.7.2018)