Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/140

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


„Erinnere mich nicht an diese größte Dummheit meines, Lebens!“ rief er eifrig.

„Wie ist das möglich!“ wiederholte sie gedankenvoll. Sie würde diese Möglichkeit schnell begriffen haben, hätte sie bedacht daß der Haß nicht so unerbittlich als die verletzte Eitelkeit ist.

„O! rief Eustach sehr heftig, ich bin übersättigt von diesen vagabondirenden Polen, die, weil sie eine ungeschickte Revolution gemacht haben, die Theilnahme von Europa brandschatzen.“

„Es kann wol schwermüthige Betrachtungen veranlassen, daß das Recht nicht immer die rechten Mittel findet um sich geltend zu machen, und man kann es ihm auch als eine strafwürdige Unvollkommenheit vorwerfen; aber nicht dem Einzelnen, der bitter darunter leidet; aber nicht einer Frau.“

„Ja, wäre die Frau irgend ein deutsches Lamm, das Gemal und Sohn, in die Verbannung zöge! doch die Polinnen sind wahrhaft besessen von der Revolutionsmanie; spornen, stacheln und hetzen die Männer auf; intriguiren, charmiren, kokettiren, revolutioniren - dies tutti frutti von unreifen Bestrebungen ist ihr recht eigentliches, wonniges Element! und zum Schluß, wenn die Farce in eine Tragödie übergeht, wenn das Feld der Intriguen von russischen Armeen bewacht und beschränkt wird

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/140&oldid=- (Version vom 31.7.2018)