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sechste Gebot samt Erklärung nicht überhüpfen sondern lesen lassen. Sag' ihm das. Und wenn er's nicht thut, so soll ihn .… etc. etc.“

„Gut! sagte Aurore. Möge denn Alles im hergebrachten Schlendrian fortgehen, lieber Friedrich. In meinen Augen bleibt es der größte Unsinn Kindern Sachen beizubringen, die sie platterdings nicht verstehen, und weil das nicht blos mit dem sechsten Gebot, sondern mit einer Menge anderer Dinge getrieben wird, so erzeugt das eine solche Menge dummer kümmerlicher Menschen.“

„Ja mein Miezchen, sagte Elsleben freundlich, Du bist eine kleine ungeheuer kluge Frau, nur nicht praktisch mit Deinem Verstand, nicht zum hausbacknen Gebrauch eingerichtet. Dazu, bin ich gut; - was?“

Sie lächelte - und seufzte. Er hatte doch ganz Recht. Aber sie wollte durchaus etwas stiften, etwas gründen, den Geist in Umschwung bringen helfen. Eine Lesegesellschaft fiel ihr ein, wie man sie auf dem Lande und in kleinen Städten hat: die Bücher kursiren von einem Mitglied zum andern und halten sich bei jedem eine gewisse Zeit auf. Sie wollte sich mit einem Berliner Buchhändler in Verbindung setzen und die Auswahl der Bücher treffen; es sollte natürlich nur Gediegenes zugelassen werden,

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)