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es war unmöglich ihm bittre Vorwürfe zu machen, und vernünftigen Vorstellungen lieh er kein Gehör, oder er machte einen Spaß daraus, oder er sagte: Ja ja! und befolgte sie nicht. Bei der Erziehung der Kinder machten sich ihre verschiedenen, Ansichten besonders fühlbar. Seine Maxime war: „Es findet sich mit der Zeit Alles von selbst;“ - und die ihre: „Man muß die Kinder zu allem Guten heranbilden.“ Er nannte die ihre: „eine Quälerei der Kinder;“ - und sie nannte die seine: „frevelhafte Verwahrlosung.“ Er ärgerte sich höchstens; sie aber grämte sich. Sie fand sich beeinträchtigt in ihrer Pflichterfüllung, in ihrem Beruf, in ihrem Rechte durch einen Mann zu dessen Urtheil und Einsicht sie kein Vertrauen hatte. Soll denn mein ganzes inneres Leben wirklich umsonst dahingelebt werden? sprach sie oft zu sich selbst mit bitterm Schmerz. Soll ich auf die Entwickelung meiner Kinder ebensowenig befriedigende Wirksamkeit üben, als auf die meines Mannes? Soll ich mich darauf beschränken sie zur Welt zu bringen, zu ernähren, zu pflegen und zu behüten, wie ich mich bei ihm darauf beschränken muß ihm treu und ergeben zu sein und seinem Hause vorzustehen? Soll ich mich in dieser gleichsam physischen Sphäre der Zufriedenheit und der Pflichtübung halten, ohne die Befriedigung

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/122&oldid=- (Version vom 31.7.2018)