Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/120

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


„So weit, meine Mieze, hast Du es mit aller Liebe noch nicht bei Fritz bringen können. Junge! wandte er sich an diesen, was magst Du lieber, bei der Mama das Einmaleins lernen, oder mit dem Papa zu den jungen Kälbern gehen?“

„Zu den Kälbern gehen!“ rief das Kind und sah den Vater mit hofnungsvollen funkelnden Augen an.

„Da hörst Du es, Miezchen! der Geschmack für die Studien ist noch nicht in ihm erwacht. Und nimm doch Rücksicht darauf daß er mein Sohn ist, mein Fleisch und Blut! wie käme das zur Gelehrsamkeit? Fritz willst Du ein Gelehrter werden? Sprich, Junge!“

„Ein Soldat will ich werden,“ sagte Fritz höchst entschieden und ahnungslos über das was ein Gelehrter sei.

„Brav, mein Herzensjunge! ein Soldat sollst Du werden und wenn's auf die Franzosen losgeht sollst Du einhauen für König und Vaterland.

„Für König und Vaterland! .… sprach der Knabe dem Vater nach; - aber erst wollen wir zu den Kälbern gehen, Papa!“

Elsleben jauchzte vor Vergnügen, nahm Fritz auf den Arm und sagte: „Miezchen, ein klügeres Kind giebt es gar nicht! ist das erst zur Vernunft gekommen,

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/120&oldid=- (Version vom 31.7.2018)