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„Ich habe auch die Gräfin Sambach lieb.“ Und als Antoinette die Achseln zuckte fuhr er fort:

„Sie meinen mit dieser Pantomime, ich würde mit dem Liebhaben auch wieder aufhören. Das ist möglich, sogar wahrscheinlich. Inzwischen habe ich sie lieb, weil sie ein schönes unschuldvolles Auge hat, und weil sie das Leben aus einem Guß, aus einem Stück nimmt .… oder wenigstens begreift; und das erquickt mich.“

Unendlich gekränkt daß man neben ihr eine andre Frau bemerken könne, entgegnete sie doch ganz freundlich und scherzhaft:

„Ich sagte Ihnen neulich, daß eine Frau niemals einen Mann lieb hat; das ist auch umgekehrt so. Man liebt sich - wenn man Neigung für einander hat“ .… -

„Nein, behüte der Himmel! rief Gotthard; ich liebe nicht mehr .… zu lieben! - Aber ich habe, wie Sie, die Gräfin Sambach lieb. Wär' es anders, so würde ich es verschweigen.“

Wie das denn ist: verlieren mag der Mensch ohnehin nichts. Um eines Andern Willen verlieren, ist ihm tödtlich. Antoinette hatte Gotthard nie geliebt, sich immer halb und halb über ihn lustig gemacht. Aber jezt war er doch ihretwegen gekommen, und blieb nicht ihretwegen, wie es schien; .…

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/078&oldid=- (Version vom 31.7.2018)