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„Die Frau?“

„Nun? doch wol nicht den Mann?“

„Und weshalb nicht, ich bitte?“

„Weil ein Mann niemals ein Geschöpf ist das man lieb haben könnte - das wissen Sie ja.“

„Freilich! .… es ist aber gut, wenn Sie mich zuweilen wieder daran erinnern.“

Er war ein wunderlicher Mensch. Er galt für leichtsinnig, unruhig, flatterhaft; er war es auch - und dennoch war er auch zu gleicher Zeit ernst, nachdenkend, traurig. Es gingen ihm Stürme durch die Seele, und nebenher die Reflexion, welche sie beschwichtigte ohne ihm Ruhe zu geben. Enthusiasmus ergriff ihn und riß ihn fort, und mitten darin spottete er über sich selbst und dessen Gegenstand, so daß er gelähmt stehen blieb. Man wußte nicht ob zwei Menschen in ihm vereinigt waren, oder ob er sich in zweien zerspalten wollte. Er hatte Neigung gehabt, sich in Madame Orzelska zu verlieben, aber es war nicht dahin gekommen, er hatte sich inzwischen wieder besonnen. Doch gefiel sie ihm noch immer. Er hatte auch zweimal schon versucht ob er sich nicht verheirathen solle. Immer war die Sache günstig begonnen und fortgegangen, und nur sein direkter Antrag hatte gefehlt um sie zu Ende zu bringen. Aber beim ersten Mal reiste

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/070&oldid=- (Version vom 31.7.2018)