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ernster, manierirt gefunden haben; seiner Natur mußte sie zusagen! ihr gegenüber war wieder ein Reiz in die Existenz - ein Nerv in das Leben gekommen. Sie umglitt und überglitt mit der feinsten Gewandtheit alle Verhältnisse, sie floh den Ernst als Pedanterie, die Gewissenhaftigkeit als Langeweile, und die Leidenschaft als die höchste Gefahr und den Gipfel der Thorheit. Das Blut war heiß und eiskalt das Herz; der Verstand überwachte beide ohne sie zu verdecken.

Cornelien gefiel sie mittelmäßig.

„Ist sie nicht charmant?“ fragte Eustach.

„Ich weiß noch nicht, entgegnete sie, halb und halb ist sie es gewiß.“

„Und was fehlt ihr in Deinen Augen um es ganz zu sein?“

„Vielleicht fehlt nur mir etwas - nämlich Deine Augen,“ sagte Cornelia neckend.

„Ja, die hat sie gewonnen - und unbedingt. Ich finde eine vollendete Anmuth in ihrer Erscheinung, die zugleich gebietend ist und weich“ .… -

„Weich? ja wie eine Katze.“

„Welch ein Vergleich! Du hassest die Katzen, ich weiß es.“

„Ich hasse sie nicht, mir grauet nur vor ihnen, aber ich mag sie wol. Uebrigens sprach ich auch

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/065&oldid=- (Version vom 31.7.2018)