Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/042

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


nachgiebigen Cornelie. Aurora würde mehr Nachsicht mit Verkehrtheiten und Flattersinn - Eustach mit Launen und Eigensinn gehabt haben (so schien es ihnen wenigstens jezt, da sie dieselbe nicht zu üben brauchte). Hätte sie einige Szenen mit Friedrich herbeiführen - er Cornelie in eine Art von Spannung und Erregtheit versetzen können: so würden sie sich beide in ihrem Element, sie auf dem Boden der Sentimentalität, er auf dem der Intrigue ganz heimisch und begnügt gefunden haben.

- - - - - - - - - - - - - -

Die Nähe des Badeortes Landeck hatte im Sommer ziemlich häufigen Besuch nach Altdorf gezogen. Sambach hatte ihn durch kein Entgegenkommen begünstigt.

„Badegäste sind immer ganz ausgehungert nach Veränderung, sagte er während der ersten Saison zu Cornelien; darum wollen wir vorsichtig sein uns mit Landeckern einzulassen, wollen sie nach Herzenslust im Park herum spazieren, aber uns im Schloß nicht von ihnen überfallen lassen. Eignen sich Einzelne zum Umgang, so erfährt sich das schon, und man kann alsdann Ausnahmen machen.“

Das war geschehen. - Nachdem aber Eustach drei Jahr eines ungetrübten Eheglückes genossen, fand er, man müsse sich mehr der Gesellschaft zuwenden

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/042&oldid=- (Version vom 31.7.2018)