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Gähnen, daß das zehnte Wort davon erstickt wurde. Endlich rief er selbst ganz ungeduldig:

„Der verdammte Krampf im Kehlkopf! seit meiner frühsten Kindheit leide ich daran. Schon beim A B C mußte ich gähnen. Lies Du mir vor, Miezchen, dann profitire ich von Deiner guten Aussprache.“

Aurora las. Friedrich drückte sich bequem in die Sophaecke und dachte an die junge Stute, die zum ersten Mal fohlen sollte. Nach einer Viertelstunde sprang er auf und sagte:

„Ich muß mich nach der Fly umsehen, aber laß Dich nicht stören und lies nur für Dich weiter. Wenn die Geschichte kommt bin ich wieder da.“

„Dies ist die Geschichte vom Mohican lieber Friedrich,“ sagte Aurora ein wenig erstaunt.

„Ich weiß wol! erwiderte er; aber hier passirt ja noch nichts. Ich nenne das die Geschichte wenn etwas passirt. Adieu, Mieze!“

Fort war er. Sie schlug das Buch sanft zu, und von englischer Lektüre war nie mehr die Rede.

Von sanftem Character und in Gewohnheit der Pflichterfüllung erzogen, fiel es Auroren nicht ein ihrem Manne Vorwürfe, ja nicht einmal Vorstellungen zu machen. Er versteht mich ja doch nicht! seufzte sie nur. Sie ward auch nicht gleichgültiger

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/028&oldid=- (Version vom 31.7.2018)