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noch andern ähnlichen allem comfort der Cultur widerstrebenden Gebräuchen geschehen, und darüber müssen wir uns freuen, nicht lamentiren. Das muß ein kurioser Kauz sein .… Dein Cooper.“

„Es gehen nicht blos rohe Gebräuche dabei zu Grunde, sondern auch Adel und Freiheit der Gesinnung, Kraft des Characters, Stärke und Ausdauer des Willens.“ .… - - „Larifari! Unsinn, Unsinn und nochmals Unsinn! Nimms nicht übel, meine Mieze, aber das verstehst Du nicht! Glaube Du mir: die Menschen sind sehr gut so wie sie sind. Seine Fehler hat Jeder und seine Vorzüge auch. Neun ehrliche brave Männer und der zehnte zur Abwechslung mal ein Schurke: so ist das Verhältniß - das beste das man wünschen kann. Laß Dir nur keine Grillen von diesem Amerikaner in den Kopf setzen! Die Welt ist gut wie sie der Herrgott gehen läßt.“

Dieser robuste Optimismus bewirkte bei Elsleben eine unzerstörbar gute Laune und eine muntre praktische Thätigkeit - vortrefliche Eigenschaften bei einem Ehegatten, die lange nicht genug von den Frauen gewürdigt werden, weil ihnen allerdings daneben dasjenige geschehen kann, was auch dem armen Friedrich geschah. Er begann nämlich die Vorlesung, und verfiel dabei in ein so übermäßiges

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/027&oldid=- (Version vom 31.7.2018)