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konnte, so schlug sie ihm vor sie wollten sich zusammen darin üben und Coopers Romane lesen, die damals sehr in der Mode waren.

„Gut! sagte Elsleben, wir wollen sehen, was solch ein Amerikaner für Unsinn schreibt.“

„Lieber Friedrich, bat Aurore und legte „The Last of the Mohicans“ vor sich hin, habe doch keine solche Vorurtheile!“

„Behüte! ich bin gänzlich vorurtheilsfrei, versicherte er; aber wenn in den Romanen nicht ein bischen Unsinn wäre, so würde sie ja kein Mensch lesen. In der Welt geht es vernünftig zu und in den Büchern unvernünftig - und das nennt man poetisch oder, in ehrliches Deutsch übersetzt, unsinnig. Wenns nicht zu lange dauert kann es Spaß machen.“

„Hier wirst Du weder Spaß noch Unsinn finden, lieber Friedrich, sondern die traurige durch Erfahrung bestätigte Wahrheit, daß die schönsten Naturgaben des Menschen im Kampf mit der Civilisation ausgerottet werden, untergehen, und weder gebraucht noch gewünscht werden.“

„Nun Miezchen, ich muß Dir sagen, daß ich sehr für die Civilisation bin, und mich herzlich freue, daß die Naturgabe unsrer Vorfahren Eicheln zu essen gänzlich ausgerottet ist. Das ist unzweifelhaft mit

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/026&oldid=- (Version vom 31.7.2018)