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werden solle. Die Enkel wollten natürlich dazu kommen. Dem Leutnant aus der nahen Garnisonstadt war das ein leichtes, und dem Jüngsten hatte der Direktor des Internats im voraus bereitwillig Ferien versprochen, aber auch für den Marineenkel traf es sich so günstig, daß er gerade kurz vorher von weiter Fahrt in den heimischen Hafen zurückgekehrt war.

Am Nachmittag vor Großmamas Geburtstag trafen die drei Enkel ein, und als sie auf der kleinen Station ausstiegen, wollte es nicht nur dem Seemann, sondern ihnen allen scheinen, als hätten sie die Heimat nie so lachend und leuchtend gesehen. Segen war über die ganze Gegend gebreitet. Segen auf dem reifenden Korn, den blühenden Kartoffeln, den beladenen Obstbäumen an Straßen und Hängen. Segen auf diesem ganzen Landstrich mit seinem nie versagenden Boden, der meilenweit zu Gärtnereien ausgenützt wurde, mit seinen schmucken, spalierumkleideten Häusern, in denen es wirkliche Armut überhaupt nicht gab.

Und wohl anzuschauen wie das Land waren auch die jungen Leute, die auf der kleinen Station dem Zuge entstiegen. Hoch aufgeschossen alle drei, mit langen Gliedern und praktisch zugreifenden, magern Händen, mit feingeschnittenen, noch weichen Zügen und klaren, unbefangen blickenden Augen. So standen sie da, jeder dem andern ähnlich. Eine gute Masse in drei beinah gleiche Formen gegossen.

Aber während sonst unbekümmerter Frohsinn die Brüder kennzeichnete, hatten sie heut etwas ernst Erwartungsvolles im ganzen Wesen. Und dieses seltsam

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Elisabeth von Heyking: Zwei Erzählungen. Philipp Reclam jun., Leipzig [1918], Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Erz%C3%A4hlungen_Heyking_Elisabeth_von.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)