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So schnell als es ging, ward die Heimfahrt in Tante Sonjas großem Reisewagen zurückgelegt. Nach wenigen Tagen hielt man vor dem Herrenhause in Burkahnen. Im Eingangstor, zu dessen beiden Seiten die dreibeinigen Opferschalen in Nischen standen, warteten die Eltern, und hinter ihnen drängten sich die alten Tanten und Cousinen, unverändert in ihren langbekannten Kleidern. Aus der Begrüßung der Eltern sprach eine viel größere Zärtlichkeit noch als sonst, die aber rasch von ihnen unterdrückt wurde, als hätten sie zuviel schon der Freude gezeigt, die sie erfüllte, die einzige Tochter einmal noch für sich ganz allein zu haben. Feine, peinlich rechtlich empfindende Menschen waren es ja, und sie hatten sich fest vorgenommen, daß Dorothee durch keine Rücksicht auf sie beeinflußt werden dürfe. Ganz unbehindert sollte sie entscheiden, was ihr Glück sei. Die Eltern sprachen nur leise gütige Worte, sorgfältig das eine vermeidend, woran doch alle dachten, und ihrem Beispiel folgten, mit diskreten Blicken und sorgenvollem Kopfschütteln, die vielen alten verwandten Dämchen. Sie alle behandelten Dorothee beinahe wie eine Kranke, die ja nicht gestört werden darf. Vetter Arnold erschien überhaupt nicht. Und auch das war Zartheit und Rücksichtnahme.

Im Vergleich zu Tante Sonjas stets erneuten Bestürmungen empfand Dorothee diese feinfühlende Zurückhaltung zuerst dankbar. Aber bald überkam sie ein Gefühl großer Hilflosigkeit, so völlig auf sich selbst gestellt zu sein in dieser schwersten Entscheidung. Sie hatte beim Aufbruch von Petersburg bestimmt gedacht,

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Elisabeth von Heyking: Zwei Erzählungen. Philipp Reclam jun., Leipzig [1918], Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Erz%C3%A4hlungen_Heyking_Elisabeth_von.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)