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verderben gebracht, nit vor der possession hange. Damit ist er abgeschaiden, und ist gleichwol libere geret und die warhait gesagt, aber preter decorum und über alle hoff- oder gepürlichkait. Wie aber diser tirann von Beren gelept,

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also hat er auch, gleichwol nit tragice, sonder comice, ein end genommen. Ein einzige dochter hat er verlassen, ist sein erb gewest, und er ist wunderbarlich gestorben, wie desshalben geschriften im druck sein ußgangen, wiewol vil leut vermaint, es sy im ain welsch monestelle zu essen

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geben worden. Der allmechtig waisst am besten. Aber das ich widerum vom zimbrischen bawen sag, so hat man anfangs vil darvon getriben und ein ieder sein pfenwert darzu geret. Manicher hat vermaint, der baw sei zu groß und costlich angefengt und werd nit mögen hinauß

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gepracht werden, und es werden auch noch drei von Zimbern hernach kommen, die alle damit werden zu schaffen und noch daran zu bawen haben, als man einest auch sagt von dem landcomenthur von Alschausen, war einer von Ehingen, das der ain baw zu Alschhausen angefangen,

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domit drei landcomenthur nach einandern würden zu thon haben, den zu vollenden[1] und aller dings außzumachen. Sollichs soll von dem landcomenthur, herr Wernher von Reischach, erstlichs ußgepracht und gesagt sein worden. In allem bawen war der graff gewon, seinen werkleuten uf

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herr Wilhalm, truchseßen, den jüngern, zu trewen, mit vermeldung, er würde bald kumen und alsdann ire unschick und wölf im gebew glich sehen, welches auch manichmal geschach, das er, so bald er ankame, die mängl des bawens und wo man gefelet, het geferet und vermeldet. Das

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beschaint sich nit allain mit dem baw zu Messkürch, sonder auch mit den zollrischen gebewen zu Sigmaringen. Da pflag er den newen sal daselbs den sigmaringischen rossnagl von wegen der form zu nennen[2]. Gleichwol er mit solcher libertet und freien reden an etlichen orten ein

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schlechten dank verdient. Es hat auch der ein das, der ander ein anders an dem baw zu Messkürch mangl gehapt, wie dann unmüglich was zu handlen oder zu machen, das iederman gefall, bevorab aber im bawen, als her Sigmund von Hornstain, landtcomenthur zu Alschhausen, mermals

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gesagt, herr Wilhalm truchses von Walburg der jünger baw


  1. vollenden] hs. vollend.
  2. nennen] hs. nemen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_300.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)