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	Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack.

»Ewere reden lasst ir walzen,
So ir zusammen kumpt,
Das sich oft ainer ruempt,

Das im nit halb geschehen ist.

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Da ich ain sollichs von dir wisst,

So het ich dein genug;
Dann es hat kain fueg
Solch unnutz und bess geschrai.

Das ist gar mancherlai,

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Damit ir uns verletzt;

Dess sein wir aber unergetzt
Und schwerlich überladen;
Bringt mancher frawen schaden;

Dann wie man recht liebe pfligt

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Und schwigen hoch wigt,

Das kan man nit vergelten;
Wiewol man laider selten
Dieselben iezo findt;

Wie hart man ain verbint,

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So ist im nit zu trawen.«

Ich sprach; »Fraw, ir mögt frewlich bawen
Uf mich als uf ain fels!
Ich acht nit groß geschels^[1];

Vill geschrais und wenig wollen,

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Das ist nie von mir erschollen;

Das zu schwigen mir gebürt,
Kain besse zung mich verfürt.«
Sie sprach: »Lieber geselle mein,

Es ist darbei zu sorgen,

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Du bedarfst gar wol ains borgen,

Das dir za trawen^[2] wer;
Es wer mir vil zu schwer,
Ob ich dich anders fundt.

Mein herz dir gunt^[3]

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Vil guts vor aim andern.

Das ich nit werd betrogen!«
Ich sprach: »Fraw, ich bin uferzogen
In trew und auch in warhait;

Es wer mir selber laidt,

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Wann ich euch sollt betrügen.«

Sie sprach: »Gesell, du sollt nit lüegen;
Dein trew die halt an mir!
Dess gleich so will ich dir

Verpflicht und auch verbunden sein.

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Nit ker dich an die rede mein!

Ob ich dich hab gescholten,
Es wurt dir wol vergolten;

↑ geschels] vgl. Laßberg, Liedersaal II, 242, v. 1138; Hermann von Sachsenheim, Mörin bl. XXVIa, sp. I.
↑ trawen] hs. trauren.
↑ gunt] vgl. Ambraser Liederbuch XXXVI, 10.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_225.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)