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fen von Zoller, dergleichen die grafen von Fürstenberg, herr Egenolf von Rapolstain[1], auch herr Wilhelm truchses von Walpurg und ander vil neher verwandt waren, die auch solchs zu thuen und anzunemen weren schuldig gewesen.

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Aber es wardt das loss uf den geworfen, und wiewol er sich hoch und vil gespert und gewaigert, so hat ers doch nit erhalten mögen und hats annemmen müesen. Darzu in dann mertails graf Jos von Zoller hat beredt, wie er dann auch solche [991] mitformundtschaft, die zeit herr Hainrich,

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truchseß, gelept, verwalten. In solicher weil er seim jungen pflegson, herr Philipsen, truchseßen, umb ain canonicat zu Straßburg geholfen. Der ist der erst truchseß von Walpurg uf disem hochen stift gewest, das man waist. Hernach anno 15[59][2], wie graf Christof von Fürstenberg starbe und von

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grave Haugen von Montfort dochter nur ein einzigen sone, grave Albrechten, verließ, do wardt das loss auch uf Zimbern geworfen, das er neben graf Haugon von Montfort solte vormünder sein. Aber er wolt sich kains wegs dohin bereden oder weisen lassen, sonder schluegs durch die bank

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ab. Also wardt an sein stat erbetten graf Hainrich von Fürstenberg und herr Wilhelm truchses von Walpurg. Noch ist die freundtschaft nit gesettiget gewesen, sonder, als der stift Buchow am Federsee durch allerhandt hinlessigkait der vorfaren in etwas unordnung gewachsen, dem auch allerhandt

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enzogen, do begert die eptissin daselbst, war ain frein von Schwarzenberg, sampt iren chorfrewlin und ein capitel durch ain potschaft uf ein tag geen Riedlingen, das die graven und herren welten dem gestift zwen protectores ußer inen zuordnen, die bei allen rechnungen sein und, was namhafts

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verhanden, ohne derselbigen vorwissen nichs solte gehandlet werden. Also erwagen die grafen, herren und derselbigen banksverwandten sollich begern und verordneten darzu vorbemelten graf Frobenium Christof und herren Johann Jacoben von Künigsegg, und wiewol bemelter graf darfür bat,

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auch anzaigte, das er des stifts Buchaws sachen kain wissen und mit ime nit versehen, zu dem er mit sein selbs sachen gnug zu thuen und die selben nach noturft nit versehen, iedoch konte er das bei inen nit erhalten, sonder muest dise beschwerde auch uf sich nemen und tragen. Was mängel


  1. Rapolstain] hs. Raporstain.
  2. 15[59] die minderzahl ergänzt; s. Stammtafel des Hauses Fürstenberg, 1861.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 614. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_614.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)