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er vil jar uf ime het und sich ganz bawfellig befünde, welte er doch thuen, was er vermegt, und bevalchen sich darauf baide Ir Majestat, dero sie damit auch ain suplication übergaben umb bösserung irer besoldung. Solche nam der kaiser

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ganz gnedigest an, mit erpieten, irenthalben mit den stenden darauf zu handlen. Darauf bott [979] er inen allen abermals die handt und ließ sie widerumb hinziehen. Des andern tags hernach do verraist der kaiser sampt dem künig von Hispannien, seinem son, nach [Augspurg][1].

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Im nechsten jar hernach, anno 1551, do ist wider ein visitation[2] cammergerichts fürgangen, darin sich die graven und herren des landts zu Schwaben abermals mit irem gesandten gesaumpt haben. Der bischof von Speir war von kaiser Carls wegen commissarius und president. So sas von

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des churfürsten wegen von Menz ein domherr daselbs, hieß herr Albrecht von Fischborn; neben ime doctor Caspar Gropper[3], canonicus zu Bun, von wegen des churfürsten von Cöln; mer herzog Ulrich von Meckelburg[4] an stat herzog Albrechts von Bayrn; darnach doctor Sebastion Reichart

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von wegen der prelaten, und doctor Offentröscher in nanimen der stat Regenspurg; mer doctor Dillman von weg Faltenmair[5], und der speirisch hofmaister, licentiat Gregorius Nallinger, solt von der grafen und herren wegen auch gesessen sein, sagt derhalben sein pflicht und den advocatenstandt

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uf. Aber cammerrichter und beisitzer wolten in ad visitandum nit admittirn, allain der ursach, dieweil er selbs war zu visitirn. Iedoch vermaint Nallinger, er welt über ein gesessen sein; kert sich nichs daran und wolt nit absteen, biß in der bischof von Speir ex officio abschafft. Erst

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muest er nachlasen und saß damit zwischen zwaien stüelen, dann der grafen session blib ledig steen und unversehen, darneben auch so het er sein advocatenstandt vergebenlich ufgesagt und verloren. Damit so giengen die grafen und herren abermals mit irem gesandten neben der visitation

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hin, war iezo zum andern mal beschehen. Hernach ist sollich geschäft von gemainen grafen und iren panksverwandten was ordenlicher und mit mererm bedacht versehen worden. Hernach im 1553 do beschach zu Speir ein erschröcken-


  1. Augspurg] die lücke ergänzt; s. oben s. 593, 9.
  2. visitation] s. Visitations-Abschied de Anno 1551, a. a. o. s. 17-19.
  3. Gropper] hs. Grepper.
  4. Meckelburg] hs. Meckelberg.
  5. Faltenmair] Johann Faltenmair war procurator am kammergericht.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 594. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_594.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)