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beschwerdt dorab, der wünscht und bat Got getrewlichen, das er inen doch ain mal von disen leuten helfen welt. Also wie sich die weg uf Füesen und Reuten von ainandern tailen, do kamen sie uf zwo straßen. Es ist darnach dieser

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ernstlichen post wol gelacht worden. Man sagt, herr Eck von Reischach, ein fürnemmer ritter, seie uf ein zeit drei tag von Trient geen Prixen postiert, der guet wein aber und die frölich gesellschaft sein hieran ain ursach gewest. Bald nach obgeschribnen dingen do zoge der Wolf

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Homburger ein ladung zu Insprug auß wider Zimbern der zimbrischen lehen halb zu Cruchenwiss, und wiewol das ain nullitet an ime selbs, auch mit dem wenigisten het megen verantwurt werden, dann es gehört nit geen Insprugk, sonder als ain reichsguet geen Speir an die cammer, iedoch

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kant man die von Zimbern der zeit und waren ire wunderbarliche fürnemmen den widerwertigen wolbewist; darumb konten sie auch den schragen, wie man sprücht, zu dem markt richten. Waren alle des Hansen Wolfen von Zülnharts, obervogts zu Sigmaringen, anschlag; der half dem

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Homburger mit rathschlegen und allem fürschub, nit seinethalben oder das er dem Homburger so vil guets gonnete, sonder es war die practik. Graf Carl von Zollern het das herlich dorf Cruchenwiss gern an sich gezogen, das wer ime zu Sigmaringen seines erachtens nit ungelegen gewest, und

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da Wolf Homburger das dorf mit allen lehenschaften zu rüebigen handen gebracht, so het es Zollern vil[1] gewisser gehapt. Es kame auch der grave von Zollern selbiger zeiten mehrmals geen Mösskirch; der ließ sich ganz listigclichen des Homburgers, auch der chruchenwisischen irrungen und

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rechtfertigungen halber vernemmen, uf mainung, Zimbern solte sich in ain güete einlasen und dem Homburger leihen, auch dargegen ein namhafts von ime empfahen und einnemmen; er were gleichwol der mainung, da[2] die spenn verglichen und das wider Zimbern nit were, sich hernach mit

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dem Homburger des dorfs und aller lehen halb zu Cruchenwiss einzulasen und ime das abzukaufen; gedecht auch, Zimbern würde ime und den grafen von Zollern das strittig dorf lieber gonnen, dann einem landsfrembden, seitmals sie doch sonst zu der possess deselbigen nit leuchtlichen kommen

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würden und ain merklichen uncosten erfordern würde, auch


  1. vil] so wohl, hs. nit, WS: Im Druck ist Zeile 16 angegeben, gehört aber wohl hierher.
  2. da] hs. der.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 520. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_520.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)