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des reichs lieben getrewen Johanns Wernher, Gottfridt Wernher und Wilhelm Wernher freiherren zu Zimbern, geprüedern, erkennen, dero ureltern vor vil hundert jar in dem standt, ehr und würd der freiherren gewest, auch

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oftmals hoche fürsten und andere fürstliche, trefenliche geschlecht sich zu inen zu verheiraten beflissen, also das dasselbig geschlecht der herren von Zimbern nit allain von alter here, besonder ie und allwegen den hochen vorgenden graven sonder ainichen underschaidt, dann allain des nammens,

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gleich gehalten worden, auch bei unsern vorfarn, römischen kaisern und königen, und unserm loblichen haus Österreich in sonderm hochem ansehen gewest ist, darzu auch die stete lieb, anhang und getrew, fleißig, willige und nutzliche dienst, die ire vorfarn iezgemelten unsern vorfarn, dessgleichen sie,

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die drei gebrüeder, uns und dem hailigen reich in vil weg und sonderlich gedachter Wilhelm Wernher, erstlich in verwarung unser und des hailigen reichs hofgericht zu Rotweil bei zwainzig jar lang, und nachmals an unserm kaiserlichen cammergericht als beisitzer nun biß in das zehendt jar,

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mit allem fleis und darstreckung irer leib und güeter getrewlich und fruchtbarlich erzaigt und beweist haben und noch teglichs ohne underlaß thundt und hinfüro zu thuen willig erpieten, auch wol thuen megen und sollen, darumb zu etwas ergetzlichkait solcher irer und irer voreltern

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angenem und getrewen diensten, andern zu beispill und anraizung zu gueten, adellichen tugenden, uns [745] und dem reiche zu dienen, und uß vil andern redlichen, treffenlichen ursachen, uns darzu bewegende, dardurch diß uralt herkommen geschlecht der herren von Zimbern allain des

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namens halber nit undergetruckt und mit der zeit verklainert werden mege, so haben wir mit wolbedachtem muet, zeitigem rath unser und des reichs fürsten, graven, edlen und lieben getrewen, und rechtem wissen den obgemelten Johann, Gotfridt und Wilhelm Wernhern dise genad gethon, auch

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freihait gegeben und wellen, das sie und alle ire ehliche leibs erben und derselben erbenserben für und für, in ewigkait, manns- und frawenpersonnen, graven und grefin zu Zimbern haisen und seien, auch dieselbig herrschaft Zimbern, wie sie bißher gewest und desselbigen ires titels unverendert,

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unverzigen, in ain grafschaft gemacht, doch das sie uns, unsern nachkomen und dem reiche von wegen solicher grafeschaft getrew, gehorsam und gewertig sein und alles


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_208.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)