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sampt irem preceptore geen Hasslach ins Kinziger thal. Er bracht mit ime Hainrichen von Neuneck, ein feinen, alten edelman, auch den alten redman von Rotweil, hieß Veltin Zaner, die sollten als underhendler und thedinger sein

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zwischen im und den sönen, wo es nott thette. Uf dem tag ward anders nichs gehandlt, dann das die söne in Frankreich zuvil verthon hetten und weren zu Straßburg zuvil cöstlich gewest etc. Aber die jungen herren gaben irem herren vattern bevor, wolten sich in kein disputation oder

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wechselreden einlassen, baten, waver sie zuvil gethon, umb verzeichung, erbotten sich, hinfüro alle unnettigen cösten abzustellen und sich in seinem willen zu halten, mit angehenkter[1] pit, inen geen Cöln und dann geen Leven uf das studium vätterlichen zu erlauben. Das ward, gleichwol mit

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etwas unwillen, iedoch uf den rath und underhandlen der baider obgenannten bewilliget. Also het der jung reichstag ein ort. Herr Johann Christof sampt dem preceptore raisten widerumb nach Straßburg, der ander herr, Froben Christof, rit mit seim herrn vatter das landt hinauf, kam geen

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Mösskirch zu seinem herren vetter, herr Gotfridt Wernhern. Gleichwol er wenig tag alda blib; aber er prachts dahin, das sich sein herr vetter bewilliget, alle befürderung zu thuon, damit im sein bewilliget gelt, namlich zwai hundert gulden jars, ordenlich solten geen Leven erlegt werden.

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Wie aber das volgend beschach, das wurt hernach volgen. Also nam er sein abschidt von seim herrn vattern und fraw muetter, auch herr Gotfridt Wernhern und seim gemahl, der grefin von Hennenberg, und kam wider geen Straßburg zu seim brueder und dem preceptor, und vermeg ires

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herrn vatterns befelch so ließ sich herr Johanns Christof in diaconum zu Bruntraut in Bassler bisthum ordnieren, und nachgends do schickten sie ire sachen dohin, das sie zu ußgang der residenz sich uf den weg geen Cöln befürdereten, seitmals inen der winter und die groß kelte, die dann große

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ungelegenhait gibt zu raisen, uf dem hals lage.


  1. angehenkter] hs. anhenkter.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_155.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)