Seite:De Zimmerische Chronik 3 140.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


mußten die jungen herren dozumal passieren lassen und gut haisen. Es waren aber darneben andere vorhanden, die sprachen, wann der haffen an boden begerte, so überliff er nit, dann er het an inen nichts zu verachten. Es

5

hett ainest sein vatter, herr Jerg von Ehingen, auch ain ritter, kein edels weib genomen, sonder ain burgere von Reutlingen, war ains webers dochter und bracht im ain reiche schefferei zu. Das ward herr Rudolfen mermals ufgehept und verwisen, und het mans herr Jergen in ain große

10

dorhait zugemessen, aber er nam das fett von faisten schaffen und die alten gulden, ließ es damit der wett sein, wie man spricht. * Baide gebrüeder sein schier bei den zehen monaten zu Tibingen in studio gewesen. Nach ostern sein sie von irem

15

herr vatter erfordert worden, geen Straßburg zu raisen. Dem sein sie gehorsamlichen nachkommen und sein daselbst mertails bei irem schwager, grave Otten von Hennenberg, gewesen, darneben bei graf Thomassen von Reineck, domdechant der zeit, zu disch gangen und iren studiis in artibus

20

und philosophia ußgewartet. Uf Georgii hat herr Johanns Christof sein residenz zu Straßburg angefangen und capitularis worden, ist dozumal über fünfzehen jar nit alt gewest. Seithere ist das statutum mit den capitularn etwas geendert und also erhöcht[1] worden, das keiner under vier

25

und zwainzig jaren ungefärlichen sein soll. Dozumal warde auch user guetem willen mit herr Johannsen Christoffen dispensirt, darauf er auch geen Zabern sich verfüegte und in subdiaconum sich ließ ordiniern. In somma, der guet herr Johann Christof muest mit seiner residenz und pfrundt

30

zu Straßburg sich selbs, sein brueder, herr Froben Christof, und den preceptorem erhalten, und residirt der herr für zwai jar von Georgii biß Omnium sanctorum, wie dann der prauch uf dem stift ist. Mitler weil aber do ward ain prebenda uf dem merern gestift zu Speir ledig; dieweil aber

35

die baide residenzen deren gestift Straßburg und Speir sich zusamen füegen und wol megen neben ainandern verdient werden, do handlet herr Wilhelm Wernher freiherr zu Zimbern, der dozumal zu Speir am cammergericht, mit vorwissen seines brueders, herr Johann Wernhers, bei einem

40

domcapitel umb dieselbig vacierendt pfrund, und dieweil er bei


  1. erhöcht] hs. erchöcht.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_140.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)