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zu der dritten schanz dargelihen. Sovil vermacht[1] das vermaint evangelium wider den lehenherren. Villeucht waren sie, die grafen, etlicher [627] landtschaft oder etwas anders, waver die sach gerathen, von den ufrüerischen pauren, wie

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dann andern stenden mehr beschehen, vertröst, als sich dann insonderhait understandt herzog Ulrich von Würtemberg hievor sein verloren landt widerumb zu erobern; het auch etlich stett und empter zu seinen handen gepracht. Es wolt aber auch nit gerathen, sonder es ward der herzog,

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sampt den pauren seiner helfer, zurucktriben und verjagt, auch das landt zu Würtemberg domals erhalten. So kam herr Jörg, truchseß, sampt dem schwebischen punt, auch zu rechter zeit geen Würzburg. Alda warden die pauren, zugleich wie an andern orten mehr im landt zu Franken,

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getrennt und geschlagen und dardurch ain treffenlicher adel und sonst vil ehrlicher, gueter leut erhalten, wie das weutleufer in andern historiis nachlengs beschriben, hieher nit dienlich. Aber nach vollendtem paurenkrieg, als alle sachen hin

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und wider gestillt und in ain regiment gepracht, hett herr Wilhalm Wernher von Zimbern mit hilf und rath seiner gebrüeder seiner beschwerden sich gern entlediget; dieweil er aber von denen weder trost, noch ainiche brüederliche hilf zu gewarten, gab er der bruederschaft zu Rotweil den

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kirchensatz, die müle, das vischwasser, sampt etlichen güetern und dem großen zehenden zu Tuningen. Der kauf beschach, wie man sagt, umb 500 gulden hauptguets; were dieser zeit, waverr ainiche losung im kauf vorbehalten, umb etlich tausendt guldin wider zu erkaufen; aber der unfahl war

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dieser jaren laider noch ob dem zimbrischen geschlecht. Neben dem bewisen die von Oberndorf herr Wilhalmen Wernhern, irem herren, allerhandt ungehorsame, derhalben er verursacht, sie vor der künigclichen regierung zu Insprug zu verclagen. Bemelte regierung verordnet herr Johanns

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Jacoben von Landow, landtvogt zu Nellenburg, zu aim commissari, diesen stritt zu verhören und bericht darüber zu thuon. Hierauf herr Johanns Jacob paid partheien vertaget und sie nachlengs verhört. Es warden etliche tagsatzungen zwischen inen gehalten, aber sie mechten nit

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verglichen werden, und pliben die spenn also unerörtert an-


  1. vermacht] vielleicht verschrieben statt vermocht.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 630. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_630.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)