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Bolchen und Blankenburg, die der herzog baide inhet, sollt aber nach absterben des letzsten herren von Blankenburg[1] ires vermainens an sie geerbt haben. Derhalben, als sie ir gerechtigkait mertails dem herzogen fürbringen lassen

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und des iren begert, ist inen doch abschlegige und kain wilfärige anwort begegnet. Derhalben do befarten sie ainer gelegnen zeit, bewarben sich bei iren herren und gueten frainden, auch bei iren bekannten, und zogen dem herzogen von Lottringen mit dreien heufen ins landt, dem sie dann

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auch etliche schlösser, landt und leut abgewonnen und großen schaden thetten. Und namlich so war iren vetter, graf Wilhelm von Eberstain, in ir hilf. Der pracht ain sondern haufen zu wegen mit hilf grafe Ruedolfs von Sulz, Melchior von Reinows, Wilhelm Waldners und anderer vom

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adel ußerm Elsas, Breisgew und Sunkew. Mit denen zoge er in Lottringen und beschediget das landt übel. Er blindert mit demselbigen haufen die statt Conflang in Lottringen und brandschatzet die. So thetten grafe Ott und graf Reinhart von Solms, der herr von Rennenberg, Franciscus von

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Sigkingen, Caspar von Cronnenberg und sonst vil vom adel bemelten herrn[2] von Geroltzegk auch ain reuterdienst mit neunhundert wolgerüsten pferdten und zwai tausendt fueßknechten, die fielen durch das Westerrich in Luttringen, erobreten das [1359] schloß Schonberg, das dem herzogen

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zustuende, das wardt besetzt; verbrannten und plinderten darneben vil dörfer. So hetten herr Gangolf und herr Walther von Geroltzeck bei fünf tausenten zu fueß ufbracht, mit denen zoch er über Rein zu Bürken und Limpurg, überfielen S. Pilten, das Lebertal und Maßmünster, namen,

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was sie fanden. Mit solchem raub und dann den brandtschatzungen wardt der hauf underhalten und versoldet. Und im Westerrich bei Limbach, unferr von Zweibrucken, do stiesen die baiden haufen zusammen, der geroltzegkisch und der, so die grafen von Solms und Franciscus von Sicken

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fürten. Wie der herzog dise leut im landt vername, do war im nit gehewr darbei, ließ eilends mit inen uf ain vertrag und abzug, damit sie ime nit weiter ins landt kemen, handln, das war in ainer somma, was ieder thail eingenomen und überkommen, das sollt er behalten biß uf ain spruch des

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römischen kaisers Maximiliani, und wie es von demselbigen


  1. Blankenburg] hs. Blankenberg.
  2. bemelten herrn] hs. bemelter herr.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_502.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)