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geben, und als er von seiner hausfrawen von Newhausen darumb angeredt, mit vermeldung, das die schwein kein hew essen würden, sprach er, wie er all sein tag anders nie gewist, dann die schwein essen auch das hew, wie die

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ross, die ochsen und das ander vich. Ein kurze zeit darvor, ehe dann herr Gotfridt Wernher das schloß Falkenstain an sich gebracht, hat Wolf von Bubenhofen ain vogt daselbst uf dem schloß gehapt, genannt Bernhart . . ., der war bei etlich jaren darfor nach

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abstandt Balthasar Pfefferlins dohin kommen. Derselbig Bernhart hat ain weib von Kraien-Hainstetten, genannt Engele Stüberin. Begab sich, das er mit seinem schweher, Ulrich Stübern, der dozumal zu Kraien-Hainstetten sas, etlicher unnachparer ansprachen halb zu unfriden worden,

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das er dem schweher uf leib und guet absagte. Der forcht im so übel, das er ain söldner von Gutenstain, genannt Lude Seger, war ain zimmerman und ain stark, geradt man, bestelt, er sollte im den dochterman umbbringen. Darumb gab er im vier gulden. Derselbig Lude empfieng das gelt,

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nam seiner sachen acht, und als uf ain zeit der Bernhart under Falkenstain an der staig gegen dem Weiler mit aim jungen buben gescheitet holz ufrichten thette und also uf der beig stande, war der Lude zugegen, hünder aim paum verborgen. Der schoß mit einer birsbüchsen herzu, traf in

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under den arm, das er gleich herab fiel [551] und todt war. Er wardt zu Hainstetten begraben. Uf solchen mord, wer den begangen, wardt vil kuntschaft gemacht, aber es plib ein guete zeit verschwigen, das sich uß der sach niemands verrichten kunt. Nun hett aber der thetter, der Lude Seger,

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ain nachpurn zu Gutenstain, genannt Paule Plank, der war ain dagwerker und gleichergestalt ain ansehenlicher und starker man. Sie hetten baide ir heuser daselbst allernechst bei ainandern, und wie sie nachpaurn, auch baide starks leibs, also hetten sie auch vil mordssachen und andere böse

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stuck hin und wider mit einandern außgericht und verbracht. Begab sich ungefärlich in aim jar hernach, das ain landsknecht ußer Frankreich kam, genannt Barthle Preisinger und war pürtig von Guettenstain, der het etlich gelt haim gebracht. Uf den Barthlen machten der Lude Seger, auch

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sein gesell, der Paule Plank, ir kuntschaft, und als derselb ainsmals geen Mösskirch gieng und sie das gelt bei im erfueren, machten sie baid sich auch uf den weg, und als


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_472.jpg&oldid=- (Version vom 15.12.2022)