Seite:De Zimmerische Chronik 2 262.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

miliano anzaigt, der hat sein sonderlichen wol lachen megen, wie dann sein nepos, hernach kaiser Ferdinandus, auch ain solichen gebrauch. Dem haben seine kemerling, was gueter schenk fürgangen, abents, so er schlaffen geen wellen, fürgebracht.

5

* [1222] Diser herr von Guettenstain hat über etliche jar hernach, wie man sagt, ain grefin von Castell vermehelt, sie war ain dochter graf Friderichs von Castell und fraw Elsbetten geporn von Reizenstain. Verhoffenlich, er hab sich etwas züchtiger[1] bei dero, dann bei der burgerin von

10

Augspurg, erwisen. * * [1450] Bei gar wenig jaren sein im closter Wald die arzneien auch also verwechselt worden. Es hett die aptissin ain gastmaister, war lang in colica krank gelegen, also das er schier war erlamet. Sein weib gieng zu doktor Jergen

15

Hanen geen Überlingen umb rad. Der verordnet irem man ain salben zun lamen glider und ain purgatz, sagt ir darbei, wie sie iedes brauchen sollt. Was beschach? Das weib bracht irem man die arzneien, verirret aber in den hefelin, das sie dem man die salben ingab, damit sie in sollt haben

20

gesalbet, mit der purgatz aber do salbt sie im die erlampten glider. Aber es gerüet im zu allen thailen und hett mer glücks, dann rechts, zuversichtlich, das was an ime gelegen, es würde im so wol nit bekommen sein. * Das ich aber wider uf mein angefengte materi kom, so

25

ist hernach die rechtvertigung zwischen grave Felixen und den truchseßen zu keiner endtlichen vergleichung nihe kommen. Darbei ist auch wol zu merken, das ußer allen denen, die bei der thatt, als grave Endres entleibt gewesen, keiner, wie man sagt, ains rechten, natürlichen tods und in

30

gepürlichen alter gestorben, dann der Wölfle Homburger. Von denen waffen, damit der from grave Endres hingericht, sein derselbigen herr Gotfrid Wernhern von Zimbern hernacher zwai worden, das erst ist gewesen ain scheffelin, hat ime Welfle Homburger geschenkt; dergleichen hat ime hernach

35

graf Felix von Werdenberg auch das schefelin, das er in diser handlung gebraucht, verehret, und in denen baiden haben die masen des schweiß[2] nit megen außgebutzt oder außgefegt werden, do hat kein arbait an geholfen. Herr Gottfridt Wernher hat die baide sehefelin ußer iezgehörter


  1. züchtiger] hs. zuchtiget.
  2. schweiß] vgl. Aus Schwaben I 278, wo eine Anzal ähnlicher Sagen mitgetheilt sind.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_262.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)