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auch merthails der adel in Franken und der Wederow der sach halben wellen annemen, durch deren hilf und rath baid herren sich zu der herrschaft nehern, dasselbig wider einnemen und zu handen bringen, oder doch ir gelt sampt

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erloffnem interesse und uncösten hetten megen erlangen. Es war der anschlag gerecht, so der volzogen und in das werk het sollen gebracht werden, sie weren doch zum wenigisten zu ainer gueten tedting kommen. Es liesen aber baid herren, graf Jörg und herr Johanns Wernher, die sachen an andern

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orten auch berathschlagen. Da fanden sie an rath, sie sollten an die kaiserlich Majestät die sachen gelangen lassen und die vecht oder neherung zu dem iren, wie man dann das nennen soll, mit Ir Majestät gnedigister bewilligung fürnemen. Das hett nun ain große weiterung geben, were auch aller

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handlung ein verhünderung neben ainer gefhar gewest. Diese mainung schriben sie Philipsen Echtern. Der hett nur außer irer bevelch und geheiß den churfürsten von Meinz, etlich grafen und seine verwandten und freindt darunder bemüehet und angesprochen, war im auch hierauf nit klainer uncosten

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gelofen; dieweil nun baid herren eins andern zu rath worden, muest der getrew, guet, edel man solchs alles in ain gedult stellen und dabei besorgen, das der churfürst, auch ain anderer darfür achten mögten, als ob er inen zugeschickt worden sei, zu versuchen und zu erlernen, welches im dann

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hernach gegen landtgraf Philipsen und andern zu grosen unstatten kommen. Und also ist alle handlung wider Hessen desselbigen 1517 jhars angestanden und ersessen, das weiters nichts zu allen theilen fürgenomen worden. In nachvolgenden jharen 1518 und anno 1519 haben

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baide herren, graf Geörg und herr Johanns Wernher, abermaln bei Hessen umb den ausstand irer bezallung angehalten, haben aber kein ander antwurt, dann wie inen im 1516 jhar von der landtgrevin und iren zugeordneten räthen zuvor auch gegeben, erlangen mügen. Im jhar 1520 hat landtgraf

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Philips baiden herren uf ir schreiben und begern geschriftlichen geantwort, mit beger, das sie irer sachen halb etwarn mit gnugsamem bericht und gewalt zu im geen Cassel wellen verordnen, welle er denselben hörren und uf vorigen vertrag handlen, oder nach andern wegen trachten, die

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baiden thailen zu erleiden seien. Uf solchs graf Jörg und herr Johanns Wernher in Hessen geritten und mit dem landtgraven in handlung sich eingelassen, also das sie ires us-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_225.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)