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stat dem churfürsten bei Rhein gethon, grüntlichen vermerkt, das sich Ir Majestat Meskirch entschlagen, seie er auß großer armut dahin [A283b] getrungen, sich zu der herschaft Messkirch als zu seinem vetterlichen erb, das im von

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recht und pillichhait wegen zugehöre, zu neheren. Solichs hab er aus seiner, auch seiner geschwistergit großen armuet und notturft sich underzogen, Ir Majestat oder auch niemands zuwider oder daraus zu beschedigen, sonder allain zu erhaltung seines stamen und namens, auch sein künftigen

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merclichen schaden damit zu verhüeten, mit underthenigistem pit, Ir Majestat welle aus angebornner güeti und königclichem gemüeth ine und seine geschwistergit in gnedigem bevelch haben, sie als arme freiherrn und waisen bei dem iren gnedigist handthaben, schützen und schürmen. Wo aber

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iemandts desshalben zuspruch und anforderung zu im zu haben vermainte, well er aim ieden vor Irer Majestat, oder anderswo, dahin er von Ir Majestat beschaiden und gewisen, rechtens nit vorsein, sonder sollichs gnugsamlichen erstatten. Sollich geschrift mit etwas weiterer ausfüerung hat herr

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Johanns Wörnher zinstags vor Mathei anno fünfzehenhundert und drew abgevertigt und an hove geschickt. Neben dem haben Philips von Rechberg und Jerg von Sanshaim auch an hove zu etlichen iren guten freunden geschriben, mit beger, den brieve der künigclichen Majestat one verzug zu

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presentieren, dessglichen, ob sich begeben, das Ir Majestat durch die von Werdenberg oder andere missgönner informirt, wider herr Johannsen Wörnhern oder sie desshalben zu ungnaden bewegt wurde, das sie dann [A284a] getrewlichen hierinnen handlen, sollichs, wo müglich, bei Ir Majestat

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widerumb abstellen. Darneben hat auch herr Johanns Wörnher ain schreiben an könig Philipsen von Hispania ausgeen lassen, darin er sonderlichen Ir Durchleuchtigkait gelegenhait und herkommen der ganzen handlung, auch was in seiner sach für und für gehandlt, dergleichen aus was

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ursachen er sein vätterlichs erb eingenomen, gründlichen bericht, mit angehenktem underthenigistem pit, ob ihemand ine oder sein geschwistergit anderer gestalt, dann wie [348] die sach an ir selbs, bei Seiner Durchleuchtigkait versagen, das sich alsdann dieselb zu ungnaden nit bewegen, sonder

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in diser sach gegen der künigclichen Majestat ain gnedigister und getrewer fürpitter sein welle; beger er, menigclichem des rechtens vor der künigclichen Majestat, dessgleichen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_070.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)