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könig, wie sie wellten; sie waren auch am hoff gewaltig und bei allem hofgesündt in großem ansehen, durch deren gunst und hilf sie, was sie für sich namen mit gewalt, nach allem irem gefallen hindurch prachten. Nun ist der könig

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dahin bedacht gewest, ander commissarii, die mit herrn Wernhern handlen und die paide partheien vertragen sollten, zu verordnen, nemlichen den bischof von Basel, grave Philipsen von Nassaw, grave Ulrichen von Montfort, grave Balthassern von Schwarzenburg und herrn Ludwigen von

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Maßmünster[1], ritter. Disse fünf haben herrn Wernhern erfordert und in under andern bericht, die königclich Majestat welle Oberndorf lesen und den pfandtschilling erlegen. Zum andern sollen herr Wernher und seine geschwistergit Mösskirch, die ganz herrschaft, mit aller zu- und eingehörde, an

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ain gelt anschlahen, so wellen ine die von Werdenberg die bezalln und abkaufen. Hierauf herr Wernher mit antwurt begegnet: Sovil das anbringen Oberndorf belange, köndte er, auch seine gebrüeder, was die pfandtbrief der losung halb zugeben, nit vor sein, aber die herrschaft Mösskirch

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künden, noch wellen sie kains wegs an ain gelt anschlahen, dann sie noch nit willens, dieselbig zu verkaufen. Es haben auch die herren commissarii letzstlich mit herren Wörnhern geredt, was doch er, herr Wernher, von sein, auch seiner gebrüeder wegen dem haus Österreich für ain abtrag auf

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sein erpieten, dann im müeß etwas widerfaren, thuon welle, und hat hierinnen grave Ulrich von Montfort ad partem von der andern allerwegen mancherlai mit herr Wernhern geredt und etliche mitel fürgeschlagen, darauf herr Wernher sich etlicher stuck erpotten und die den herren commissariis in

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schrift zugestellt, mit pitt, sie wellen die der königclichen Majestat fürhalten und die bewegen, gnedigest in bemelten vertrag zu bewilligen. Und sein das die mittel, deren sich herr Wernher von sein und seiner geschwistergit wegen erpotten: Erstlichs, sie wellen die freiherrschaft Zimbern vor

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Waldt von Ir Majestat und dem reich, oder als von erzherzogen von Österreich zu lehen empfahen, welches sie zu Ir Majestat gefallen stellen. Zum andern wellen sie an der losung Oberndorf, soverr anders die pfandtbrieve sollichs zugeben, 1500 guldin nachlassen. Zum dritten, soverr die

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pfandtbrieve nit zugeben, Oberndorf widerumb zu lösen,


  1. Maßmünster] hs. Maßnuister; vgl. Mone, Quellensammlung I, 385.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_019.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)