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friderrich von Zollern herrn Wernhern geen Haigerloch beschriben, und als derselb auf bestimbten tag erschinen[1], hat im bemelter [310] grave Eitelfriderrich in großem geheim und erzaigung aines freundtlichen vertrawens den besondern

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königclichen bevelch, an ine und grave Wolfen von Fürstenberg außgangen, eröffnet, dergestalt, soverr die sach in der güete hingelegt und vertragen, werde die königclich Majestat alle ungnade abstellen und, ob ainiche verwürkung, acht oder anders verhanden, genugsame absolution und restitution nach

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notturft geben; in summa, er hat herrn Wernhern dahin vermegt, das er bewilliget, sampt herrn Gottfriden, seinem vetter und gerhaben, zu ime und obbemeltem graf Wolfen der sachen halb geen Kirchberg zu kommen. Als nun die vertagt zeit, namlich auf Sonnentag Exaudi anno 1497,

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erschinen, ist herr Gottfrid freiherr zu Zimbern und herr Wernher, sein vetter, sampt Diepolten von Hassperg[2] und andern vom adel kommen, es haben aber die königcliche commissarii die sachen nach laut ires habenden bevelchs ernstlichen für handt genomen und herrn Gottfriden, auch herren

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Wernhern ain solchen vertrag, wie hernach volgt, fürgehalten, namlichen das die graven von Werdenberg denen freiherren von Zimbern Mösskirch die statt mit sampt denen dörfern, nutzungen und allen zugehörigen widergeben und einantwurten, dagegen die freiherren von Zimbern denen graven

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von Werdenberg 2000 guldin rheinisch, die sie Oberndorf halben außgeben, entrichten und bezallen sollen, darzu alle aufgehebte nutzungen, costen und schaden, was sich dann in der ganzen handlung zugetragen, hin und ab, und kain thail den andern darumb zu thuon nichts schuldig sein. Es

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sollen auch alle personnen, gaistlich oder weltlich, bei iren lehenschaften, die sie in mittler zeit von denen von Werdenberg empfangen, darbei beleiben, doch sollen dieselben lehenspersonnen denen freiherrn von Zimbern, wie lehens- und landtsrecht, davon phlicht thuon. Die hochen gericht

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sollen die von Zimbern in allen denen dörfern, so zu Mösskirch von alter hero gehört, behalten; was aber deren dörfer, die sie erkauft und in der grafschaft Sigmeringen gelegen, daselbst sollten die hochen gericht denen von Werdenberg zusteen und bleiben. Der wildtpann und jagens halben soll

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ain mittel von baider thail freundtschaft zu verhüetung kunf-


  1. erschinen] hs. sich erschinen.
  2. Hassperg] wohl Habsberg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_005.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)