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vierthails Hegaw und Bodensee seiner ansprach halb in recht sich eingelassen. Sollichs hat bis in das sibent jar geweret, Letstlichs hat er sein forderung sampt allen auferloffnen costen und schaden, die sich etlich hundert guldin

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erloffen, denen von Werdenberg anbehalten. Hierauf die künigclich Majestat grave Eitlfritzen von Zollern, der dozumal die herrschaft Messkirch von Ir Majestat wegen sequesterweis ingehabt, ernstlichen bevolhen, die Schilling in ire güeter zu Messkirch widerumb einzusetzen, welches beschehen;

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und hat dieselben güeter der alt Schilling sein lebenlang besessen, die im auch grave Hugo verfolgen hat müeßen lassen. [A242b] Demnach aber herr Wörnher freiherr zu Zimbern durch sein vilfältigs, underthenigists ansuchen bei der

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künigclichen Majestat umb restitution sein, auch seiner geschwistergiten herschaften und güeter nichts erhalten, hat er etlicher herrn und guter freundt, was ime hierinnen weiter fürzenemen, rat gehabt, die im dann mancherlai geraten, fürnemlich aber, seitmals die künigclich Majestat bei zeiten

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und in leben herrn Johannsen Wörnhers des eltern ime, auch seinen geschwistergiten gnedigiste fürgeschrift an Wirtenberg zu widererlangung der herrschaft Oberndorf gegeben, solle er nochmals derselben gnedigisten bewilligung sich geprauchen, aufs fürderlichist sich bewerben [303] und

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Oberndorf sampt seiner zugehörde einnemmen, tröstlichs verhoffens, Ir Majestat werde nach ergangner handlung ain gnedigists und pillichs einsehens haben. Hierauf herr Wörnher in gehaim bei denen vom adl sich beworben, under denen im sonderlichen her Albrecht von Clingenberg, ritter, Wilhelm

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Herter, dessgleichen Conradt Speet, Dieterrich Roder, Hans vom Fürst, Wilthanns Speet; Diebpolt von Habspurg[1], Jerg und Wolf von Rosenveldt, gebrüeder, mit ainer namhaften anzaal pferdt zuzogen. Darneben bewarb sich bemelter herr Wörnher nichtsdesterweniger bei der statt Rottweil, die im

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in craft [A243a] des burgkrechtens ob vierhundert wollgerüster fußknecht zuschickten. Mit denen zog herr Wörnher an sant Niclausen abendt, den fünften tag christmonats obbemelts vierzehenhundert sechsundneunzigisten jars, umb mittnacht aus der stat Rotweil, kamen also durch die wälde

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über alle höhe vor tags zu der statt. Der Wilthans Speet,


  1. Habspurg] d. i. Habsberg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 621. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_621.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)