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und zulassen der römischen kaiserlichen oder künigclichen Majestaten beschehe, sich bewilligt. Derhalben herr Johanns Wörnher, als auf ain zeit der römisch künig Maximilian zu herzog Albrechten von Bayern, seim schwager, geen München

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komen, bei höchstgedachtem römischen künig durch ansuochen und fürpitt herzog Albrechts und seins gemahels sovil erlangt, das Ir Majestat grave Eberharten desshalben geschriben, vermög der königclichen missiva, von wort zu wort inseriert, wie nachvolgt: »Wir [A222b] Maximilian, von

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Gottes gnaden römischer könig etc. Wolgeborner, lieber, getrewer! Wir vernemen, wie du Hannsen Wörnhern von Zimbern, freien, und seiner hawsfrawen, auch iren kinden Oberndorf und Wasnegk und was derselben seiner hawsfrawen und irer kinder morgengab und übergeben gut sein

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soll, damit sie ires leibs notturft und auskommen dester bas gehaben mögen und daran nit mangel leiden, zu iren handen widerumb abzutretten und wider zu geben willen und naigung haben sollest; begeren wir demnach an dich mit sonderm vleis, du wellest derselben und iren kinden die

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gemelten schlos Oberndorf und Wasnegk mit iren zugehörungen also wider geben und volgen lassen. Daran thustu uns gut gefallen. Geben zu München, am montag nach sonntag Invocavit anno domini vierzehenhundert ainsundneunzige, unserer reiche des römischen im sechsten und

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des hungerischen im ersten jarn.« Nun were dozumal Oberndorf mit seiner zugehörde obbemeltem herrn Gotfriden von Zimbern, als gerhaben der jungen freihern von Zimbern, von grave Eberharten von Würtenberg einhendig gemacht worden, wo solchs durch grave Haugen [279] von

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Werdenberg nit verhindert und fürkommen, welcher dann bei der künigclichen Majestat sovil praticiert, das die zwaitausendt guldin von im genomen, mit vertröstung, bei grave Eberharten von Wirtenberg ernstlichen anzuhalten, damit ime und seinen gebrüedern Oberndorf mit den zugehörigen flecken

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eingeben solten werden, darbei Ir Majestat ine auch welte handthaben. Solchs beschach; dann grave Haugo nam Oberndorf mit den zugehörigen [A223a] flecken aus bevelch der künigclichen Majestat, nemlich den zehenden tag Octobris anno vierzehenhundert zwaiundneunzige, zu handen, welches

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grave Eberhart von Würtenberg beschehen muost lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 556. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_556.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)