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kaiserlich Majestat und dem haws Österreich solte befürderet und zuwegen gebracht haben, hat er kainswegs gestanden, sonder mit begrindtem, warhaftigem gegenbericht dargethon, das er umb solchen kauf, ehe und zuvor dann der lautmer

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worden, nichts gewist, zudem, als der kauf beschehen, seie [274] er nit am hof, sonder doheim, vill weniger bei der abred oder dem beschluß des kaufs gewest. Das er aber beschuldiget, er hab herzog Sigmunden sigel als marschalk bei handen gehapt, desshalben den kauf helfen beschließen

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und die brieve besiglt, ist er gestendig gewest, er hab das sigel in seiner verwarnus gehabt, es seie aber der canzler, grave Hainrich von Fürstenberg, oftermals zu im kommen und das sigel in des herzogen nammen an ine gefordert; das hab er im nit vorgehalten, sonder [A218b] allwegen

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geben und in, den canzler, nit gefragt, was er damit thun, des sich auch ime nit gezimpt; derhalben nit gewist, was der herzog oder graf Hainrich damit besiglet oder ausgericht; beger des und anders halben für herzog Sigmunden selbs, oder für grave Hainrichen, oder auch andere hofrät

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fürzukommen, die hierinnen und anderm seinethalben überflüssigclich sollen und mögen kundtschaft geben und gehört werden. Das er aber herzog Albrechten von Sachsen, als der zue Schwaz gelegen und in nammen Irer kaiserlichen Majestat Tirol und andere länder einnemmen wellen, auf freier

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reichsstraßen mit armbbrosten und andern wörinen, auch frävenlichen worten und handlungen überloffen und angefochten, den nach seinem willen zu reiten getrungen soll haben, hierauf hat er dise antwurt geben, mit bericht, das nit one, herzog Sigmund hab ime, dessgleichen grave Jergen

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von Werdenberg bevolhen, bemeltem herzog Albrechten anzuzaigen, das er sich inner zwaier stunden außer dem fürstenthum Tirol thue, oder das er und die seinen, gleich unverzogenlich gefengclichen angenomen und geen Insprugg gefüert werden, sich versehen, welches er, auch grave Jerg,

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ze thun sich höchlichen gewidert und darfür zum underthenigisten, mit villfältigen bericht, was ime, dem herzogen, dessgleichen inen baiden aus sollichen entspringen möge, gepetten, aber desshalben bei ermeltem fürsten nichts erhalten mögen, sonder inen baiden zum ernstlichisten,

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[A219a] bei köpfabhawen und mit erforderung irer phlicht und aide, obbemelten bevelch bei herzog Albrechten zu exequiern und zu vollenden, nochmaln bevolhen, derhalben

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 551. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_551.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)