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doch immer schad ist umb ein sollichen redlichen, jungen, großmütigen mentschen. Aber es beschicht zum oftermal, das der allmechtig zu zeiten ein sollichen menschen den leuten nur zaigt und in gleich wider hinnimpt. Wer waist

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aber den sinn des herren? * * [1422] Ich find an ainem andern ort, das diser herr Hainrich von Eisenberg[1] kain freiherr gewesen, sonder ainer vom adel, ist gleichwol ain ritter gewesen, hat auch ain sitz und wonung gehapt bei . . . und am Bodensehe, ist im in dem

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stötkrieg in der vöcht zerrissen worden und genommen. Im jar 1407 haben etlich vom adel ain vertrag mit ainandern ufgericht, darin wurt diser herr Hainrich auch benennt, und sein namlich die hernach benennten: Haupt marschalk von Bappenhaim, ritter, Sigmund und Haupt, seine söne,

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Burkhart von Ellerbach[2], ritter, Hanns von Ellerbach, sein sone, Erkinger marschalk von Biberbach, Hanns und Erasmus von Biberbach, sein sone, Diepold von [1423] Aichelperg, ritter, Hainrich von Eisenburg[3], ritter, Jerg marschalk von Rechperg, Lienhart, sein son, Seiz, marschalk, sein son, von

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Dornsperg der elter, Seiz Parzifal, sein son, und Seiz marschalk von Oberndorf, des iezbenannten Seizen Parcifals son, Goswein und Engelhard, gebrüder, marschalken zu Dornsperg etc., us dem abzunemen, das sich diser her Hainrich von Eisenburg kain freiherren geschriben. *

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Sonderlichen aber hat er [Hanns von Rechberg] sich ainsmals in solcher vecht beworben und in ainer eil ob den tausendt pferdten, one das fußvolk ufbracht, mit denen ainstails er bei nacht zu Rotweil in die Altstat[4] gefallen und blündert, verhoffendt, die von Rotweil wurden sich aus der

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stat, iren mitburgern zu helfen, thon haben, damit er inen die thor ablaufen und mit inen in die statt komen het mögen, welches im abar aus sonderer schickung und fursehung Gottes misraten. Derhalben die obgemelte reichsstet und andere verursacht, kaiser Friderichen, den driten des

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namens, umb hilf wider Hannsen von Rechberg und seine mithelfer anzusuchen. Derselb, zu erhaltung rhue und ainigkait im reich, ordnet den bischof von Würzburg zu comissari, die partheien zu allen thailn zu verhörn und wo müg-


  1. Eisenberg] hs. Einsenberg.
  2. Ellerbach] hs. Ellenbach.
  3. Eisenburg] hs. Einsenburg, ebenso unten.
  4. Altstat] hierüber und über das folgende vgl. Stälin a. a. o. III, 498 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_397.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)