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geschriben und genempt, widerumb pawen solte. Wiewol nu herr Wörnher das willigclichen angenomen, ist im doch solchs hernach aus vill ursachen ganz beschwerlichen gewest, derhalben er solchs herzog Sigmunden wider bericht, mit

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anzaigen, das weger, so ain schloß auf den berg, gleich ob der statt, gepawt wurdt. Die mainung hat dem herzogen dermaßen gefallen, das er herrn Wörnhern des pawens zu Wasnegk erlassen, doch das er ain schloß geen Oberndorf laut seines berichts pawe, welches one zweifel hernach

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beschehen, wo nit die unainigkait zwischen ime, herrn Wörnhern, und seinem son eingefallen. Hernach ist diser paw ansteen beliben. [A145b] In wenig zit nachdem herr Wörnher die stat Oberndorf also, wie gehört, an sich gebracht, ist graf

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Eberhart von Wirtenberg geen Oberndorf komen, do hat in nit wenig gerewen, das er solchs von sich gelassen, und, wiewol er darüber etwas bewegt, hat er doch zu hern Wörnhern gesagt: »Wörnher, Wörnher, du hast mir vil von aim alten schafstal gesagt, ich befind aber, das solchs ain anderer

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schafstal, dann davon du mir gesagt, dann so ich deren vil in meinem lande, möcht ich mich deren nit wenig getrösten.« Doch hat er die sach hiemit müeßen gericht lassen sein. Umb dise zeit und darvor hat grave Ulrich von Würtenberg die castenvogtei und jus patronatus der

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pfarrkirchen zu Oberndorf aigenthumblichen ingehabt; der hat hern Wernhern solch castenvogti frei ledigclichen geschenkt und zugestelt; ist beschehen zu Tunningen anno domini aintausent vierhundert vierundsechzige. Wiewol aber herr Wörnher die losung zu den obbemelten vier dörfern gleich

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so wol als zu Oberndorf der stat gehabt, nochdann ist er desshalben mit dem apt von Hirsaw, als der dieselben domaln bei handen, in zenken gestanden. Demnach aber bei unsern zeiten mermals spenn und irthumb daher entsprungen, das die iezbemelten vier dörfer vermaint, sie haben iederzeit

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zu der stat Oberndorf gehört, seien auch allweg under ains herrn regiment gewest, daraus dann kunftigclich ervolgen, das die dörfer zugleich wie die stat sich etlicher vermainten freihaiten, der oberkait zu schmelerung und abbruch, anzumaßen und dero sich zu behelfen [Al46a] begern mögten,

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hierumb will die notturft erfordern, die sachen, wie die mer dann vor hundert jaren here beschaffen und noch mit brieflichen urkunden darzuthun und zu erweisen, mit kürze zu

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_386.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)