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empfangen, schickten die Züricher ir potschaft dahin, des willens, seitmals sie von obgehörten iren nachparn vilfältigclich überfallen und in täglicher unsicherhait stüenden, mit bemeltem römischen künig und dem haus Österreich in ain

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pündtnus sich einzulassen. Solch der Züricher ansuchen gefiel könig Friderrichen dermaßen, das er hiedurch den innerlichen krieg der Aidtgnossen widerumb in gang zu bringen verhofft, ob im villicht, darvon seine vorfarn vor jaren abtrungen, auch wider werden het mögen. Und in

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wenig zeit darnach handelt er mit den Zürrichern nit allain ains fridens halb, sonder begab sich auch in ir pindtnus. Darab [A131b] trugen andre Aidtgnossen nit vil gefallens, die begerten an bemelte von Zürich, iezgehörte pündtnus unverzogenlich wider aufzekinden. Als aber sollichs die

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Zürricher nit thuon wolten, do fieng der krieg an. Der könig sambt seim bruoder, herzog Albrechten, und vetter, herzog Sigmunden von Österreich, entschloßen sich, ain ansehenlichen raisigen zeug geen Zürich zu legen. Hierauf wardt marggrafen Wilhelmen von Hochberg, österreichischen

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landtvogt, dergleichen grave Ludwigen von Helfenstain bevelch geben, sich umb ain raisigen zeug eilendts zu bewerben und den geen Zürich zu fürn. Das geschach. Under andern graven und herren, deren ain gute anzal, prachten sie herrn Wörnhern von Zimbern auch dahin, welcher,

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demnach er der zeit ain junger, unverheiratter herr, dem haus Österreich mit zwainzig wolgerusten pferden zuzohe, anno domini ain tausendt vierhundert drew und vierzige. Was nu baiderseits domals gehandelt, wurdt umb geliebter kürze willen mit schweigen umbgangen. In bemeltem krieg hat

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herr Wörnher von Zimbern dem römischen künig und dem haus Österreich nit allain personnlichen gedient, sonder auch, als groser mangel an korn und gelt, hat er seinen obersten ain große anzal früchten, dessgleichen auch ain ansehenliche suma gelts zu underhaltung des kriegsvolks freiwilligclich

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also par fürgesetzt und gelihen etc., welches alles sambt seiner besoldung, die er die zeit der besatzung verdient gehabt, aber im doch stettigs ufgeschlagen worden, auf etlich tausendt guldin in goldt traf. Darfür hetten im obbemelte zwen obersten sambt herrn Melchior von Blumnegk, ritter,

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Albrechten von Clingenberg und Ulrich truchseßen von Dießenhoven versprochen, auch darüber gnugsame versicherung aufgericht. Als aber hernach merthails der raisigen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_335.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)