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grafen, auch nit der eltesten weren. Also müesen die von Geroltzeck der herrschaft Sulz noch entraten, die sie doch ob den dreihundert jaren haben ingehapt. Man findt in den geroltzeckischen historien, darin fürgeben, die alten herren

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von Geroltzeck das stettlin Sulz am Necker erstlichs erbawen haben, nachdem sie den salzbronnen aldo gefunden, und hab der selbig bron dem stettlin ain ursach geben, das es von den herren darum dohin erbawen sei worden, und sei gar nit kantlich, das die graven von Sulz iren namen von diesem

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Sulz haben. Dorin sie doch sich größlichen irren, dann nichs gewissers, dann das die graven von disem Sulz am Necker iren namen und herkommen haben. Das bezeugt die stiftung des closters Alperspach uf dem Schwarzwaldt, das sie als die mitstifter auch etlichen grund und boden

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darzu geben haben. Es gibt auch dessen nit ain klaine anzaig das schloß zu Sulz, das mit seinem rechten namen nit Sulz, sonder Allwigk haist, wie dann under denen graven vil und schier der merertail also haben gehaißen. So haben auch dise graven die herrschaft Neckerburg bei etlich hundert

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jaren ingehapt, und ist inen sonder zweifel bei zeiten des römischen königs Conradi das hofrichterampt zu Rotweil, als den nechstgesessnen graven, erblichen verlihen worden. Die sich auch vor jaren stettigs zu Rotweil oder Neckerburg enthalten; gleichwol sie vor vil jaren auch iren sitz

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zu Wildeck gehapt, das die edelleut von Weitingen iezmals von inen zu lehen tragen; darzu auch die andern ire lehen umb Rotweil und den Necker gelegen sein. Das aber die herrschaft Sulz ußer der graven handt kommen, das ist nicht seltzam, dann wievil seind deren geschlechter, die sich

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also durch langwürigkait der zeit, auch durch krieg, übel hausen und auch ußer andern ursachen nit verendert und umb ire alten güeter vorlengst kommen sein? * [1546] Die fürnemest ursach, darum die herrn von Geroltzeck umb die herschaft Sulz kommen, hat die gestalt

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gehapt. Her Hanns von Geroltzeck hat ain alten raisigen knecht gehapt, der ime vil jar gedienet, mit dem ist er zu unfriden worden, hat den mit ungnaden beurlaubt, auch seines los nit bezalen wellen, sonder also mit ainem unlieb von ime kommen lassen. Derselbig knecht hat sich zu grave

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Allwigen von Sulz gethon, so domals sich den merertail zu Neckerburg und zu Rotweil enthalten; dem gab er sein vorderung und ansprach, so er wider Geroltzeck anmast,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_310.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)