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nannt Rimili von Hohenfels, und Albrechten von Honburg, alle drei ritter, sampt Hainrichen von Honburg zu pürgen geben. Solchs hat herzog Lupolt von Österreich, als er zu Baden in Ergew darumb von baiden thailen ersucht,

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dergestalt, das er und seine nachkommen herzogen von Österreich solche gült umb hundert mark silbers, wann sie wellen, an sich widerumb lösen mögen, bewilliget. Hernach im fünfzehensten jar nach solcher handlung, anno domini ain tausendt vierhundert und neune, hat herr Johanns von

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Zimbern zwaien edelleuten, Hannsen und Ruppen von Rosenhart, gebrüedern, dritthalb fuoder zehendtweins jerlicher gülten außer des haws Österreichs weinzehenden zu Überlingen, sampt dreien höfen zu Chruchenwis, welches alle ire pfandtschaften gewesen, umb sibenzig mark silbers abkauft;

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hat desshalben umb verwilligung und besteetigung deren obgesagten pfandtschaften allen bei herzog Friderrichen von Österreich, von wegen das herzog Leupolt, sein vatter, vor Sempach von den Schweizern erschlagen worden, angesucht. Der hat im solchs, doch auf ain widerlosung, zu

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Freiburg im Breisgew anno [A108a] domini ain tausendt vierhundert und zwölfe zugelassen; aber über etliche jar hernach, namlich als man zalte ain tausendt vierhundert ainsundzwainzige, hat herr Hainrich freiherr von Eisenburg[1], am Negker, unferr von Horb zue Eisenburg im schloß

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gesessen, bei obgedachtem herzog Friderichen von Österreich sovil erlangt, das er im, herrn Johannsen freiherrn zu Zimbern, von den vier fuder zehendtweins zu Überlingen, wie gehört, gefallende, auszulösen und die gülten an sich zu bringen vergönnt hat. Derhalben ain schein von herzog

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Friderichen usbracht, welches schreiben auch herrn Johannsen zugeschickt worden. Dieweil aber in ainer kurzen zeit darnach bemelter herr Hainrich von Eisenburg mit tod abgangen, und desselben erben auf die zugelassen [148] losung nit witers tringen, ist die sach also ersitzen beliben, und

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herr Johanns von Zimbern desshalben vom haws Österreich hinfüro unangefochten beliben. Über vil jar hernach hat herr Wernher freiherr zu Zimbern, dises herrn Johannsen von Zimbern enkl, solche pfandtschaften alle von herzog Sigmunden von Österreich zu lehen, wie an seinem ort

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gesagt wurt, empfangen.


  1. Eisenburg] jetzt Isenburg, s. Beschreibung des Oberamts Horb s. 203 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_235.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)