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Egon, welcher dann sein freundtschaft beschriben, namlich den herzogen von Lottringen, den marggrafen von Baden, die grafen von Salm, von Hochenberg, von Zweibrucken, dessgleichen die herrn von Vinstingen, Ochsenstain,

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Usenberg, Liechtenberg und andere, die alle kammen graf Egen zu hilf, mit fünfhundert raisigen. Darzwischen hetten sich die von Freiburg mit iren bundtsgnossen, denen von Basel, Newenburg, Breisach und Keinzingen, auch beworben [1397] und biß in die dreihundert pferdt ufgebracht und bei

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fünftausenden zu fueß. Die legerten sich darmit für Endingen, stürmten das ohne underlaß, und sie iren vorteil gehaben mogten. Wie [sie][1] aber vernamen, das graf Egen mit seinen reutern und anderm kriegsvolk uf dem weg und sie zu überzucken gesinnt, auch das herr Gerhart von Endingen,

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ritter, uf dem weg, umb hilf sich weiter zu bewerben, do überkamen sie ainsmals den hasen in busen, wie man sprücht, und berathschlagten, das in der nacht sie haimlich gegen tag mit allem kriegsvolk abziehen und in iren vorteil sich legern wolten, welches sie auch also ins werk understanden

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zu richten. Darbei geschach inen so not, das sie ire zelten und anders dahinden liesen. Aber es hett der graf sein kuntschaft so guet im Ieger, das im nichs verborgen blib. Darumb, als er der Freiburger und der andern Breisgewer meuslenlocker kleinmüetigkait vermarkt, do hueb er mit

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inen darein und jagt sie wol ein halbe meil biß uf ainen büchel unferr von Endingen. Da ereilt er sie, und wiewol sie vermainten, ain vortail zu haben, und zu der wehr sich stallten, so kunten sie doch kain standt thuen und fluhen gleich widerumb. Also jagten sie inen aber nach biß geen

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Breisach zum obern thor ins frawencloster, das nit der zehent wider haim kam. Es warden iren über die dausent in der flucht erstochen, die überigen kamen an Rein, darin ertrunken iren etlich hundert; vil warden gefangen und wenig kamen darvon. Und ist das dises graven von Fürstenberg[2] ain

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vernampte victoria gewest; dann man warhaftigclichen findt geschriben, das under des grafen haufen nit ain ainziger mensch seie umbkommen. Dise schlacht[3] ist beschehen im jar nach Christi gepurt 1367 uf s. Laux tag. Hernach ward diser krieg gericht und musten die von Freiburg ime ain


  1. sie] fehlt in der hs.
  2. Fürstenberg] d. i. Freiburg, ebenso weiter unten.
  3. schlacht] s. darüber Schreiber a. a. o. II, 182 ff.; Hansjakob a. a. o. s. 94.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_200.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)