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fenster nach zu achten, ist iezundt zu ainer schewr gerathen. Das überig gepew ist aller dohin, das die fundamenta kaum erscheinen; von der kirchen ist gar nichs mehr vorhanden. Die area darvon ist mit vil ertrichs bedeckt und aller

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überwachsen, und, wie die einwonner des dorfs Frawenzimbern sagen, welches noch ain groß dorf und allernechst dem closter gelegen, so soll man die begreptnus mit eingelaßnem messing in den grabstainen noch sehen, da man den rumm und das ertrich wurde abrummen und seubern; wurt

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villeucht den nachkommen ursach geben, solchem weiter nachzusuchen und nachzufragen. * Man findt im closter zu Sant Jergen in unser Frawen capellen ain glasfenster, darin Haidegk das wappen, schilt und helm bei Zimbern und Monhaim, doch on geschrift,

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gestanden, under welchen dreien wappen Zimbern das mitlest, als ob herr Johanns von Zimbern erstlichs fraw Anna gräfin von Monhaim gehabt, nachmals mit ainer freifrawen von Haidegk sich vermehelet het. Nu hab ich zum oftermaln bedacht, ob sollichs ain grund haben möchte, befind

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aber, das sollichs mit kainer warhait bewisen werden kan, seitmals darzuthun, das obgedachte grävin von Monhaim iren gemahel, wie gehört, überlept. Derhalben so ist zu wissen, das herr Johanns von Zimbern noch ain bruder gehabt, herr Wilhelm gehaißen, demselbigen ist ain freifraw[1]

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von Haidegk aus dem Ergew vermehelt worden; doch ob sollichs bei leben herrn Albrechtens, seines herrn vatters, beschehen, auch wie sein hausfraw, die von Haidegk, mit irem taufnamen gehaißen, ist unwissendt. [94][2] So ist auch verborgen, ob gedachter herr Wilhelm leibserben hünder im

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verlassen hab, oder nit. Umb die zeit, als kaiser Friderrich der erst, genannt Barbarossa, das römisch reich regierte, und auch hernach fündt man von etlichen freiherrn von Zimbern, die ohn zweifel nit an dem Schwarzwald seßhaftig gewesen, sonder im landt zu Franken oder umb das

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Kreichgew; deren voreltern vor vilen jharen durch ain brueders thailung hinab in Franken komen, doch des rechten alten stammens und herkommens der freiherrn von Zimbern; dann man fündt in der fundation und ersten stiftung des closters


  1. ain freifraw] blatt 68—70 in A sind ausgeschnitten.
  2. 94] auf s. 93 stehen das zimmerische und das heideckische wappen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_137.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)