Seite:De Zimmerische Chronik 1 042.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

darbei zu beleiben. Also haben die freiherren von [26] Zimbern nie nichts von dem römischen reich oder ainigem kaiser an iren herschaften zu lehen enpfangen, sonder dieselben als ire aigne und freie güeter ie und allwegen on

5

beschwert und auflegung, ja on alle phlicht, ingehapt. Des zu ainer glaublichen urkundt phligt ain römischer kaiser, der zu ieder zeit regiert, der herschaft Zimber die regalia nicht wie andern stenden im reich zu verleihen, sonder inen die, wie sie die von alter here herbracht, gnedigist zu

10

confürmiren. Daher kaiser Karle, der fünft des namens, der graf- und herschaft Zimbern die regalia, das seind die hohen gericht oder der bann über das bluot, sampt vilen andern hohen privilegien und freihaiten allain aus gnaden und altem herkomen confürmiert und nicht wie andern geschlechten,

15

hohers und nidern standts, die darumb mit gewonlicher huldigung und phlichten verstrickt werden, verleicht. Dise sonderliche gnad und alte hergeprachte gewonnhait, dieweil es nie erhört oder erfunden, zu was zeiten [A16a] oder bei welchem kaiser das angefangen, ist wol

20

möglich, auch glauplich, das der loblich theur kaiser Carle der gros, wie er die Römer in teutsche landt und besonder der enden des Schwarzwaldts erstlichs verschicket, der freiherrschaft Zimbern sollichs anfengclichs geben hab. Darzu geben nit ain claine anzaig und vermuotung obangezaigt

25

historia, aus apt Arnfrido und andern gezogen, das vilgemelter kaiser Karle zu herzen genomen die getrewen, vleißigen dienst der freiherren von Zimbern oder was standts sie dann dozumal gewesen, und inen volgendes und iren nachkomen solche freihaiten aus besonderm kaiserlichen gwalt geben

30

und verlihen hab. Nach obgeschribner zeit findt man ungevärlich bei ainhundert und zwainzig jaren nichts von denen freiherrn von Zimbern geschriben, gleicherweis wie vor kaiser Carlen bis auf die zeit, das regiert hat das römisch reich Hainrich, der

35

erst des namens, genannt der Vogler, seines stamens ain herzog von Sachsen und Teuringen etc.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_042.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)