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aber der güeter iezund der grafschaft Zollern gehörig, seye von den alten freiherren von Bisingen herzu gepracht worden. So ist auch umb die jar und regierung kaiser Hainrichs des vierten und fünften die grafschaft Schalzburg

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sampt dem stettlin Balingen und seiner zugehörde der grafschaft Zollern zugefallen von ainem heirat mit ainer erbdochter, so do war ain grefin von Schalzburg; gleichwol dieselbig grafschaft über 300 jar nit bei dem geschlecht bliben, sonder ist darvon kommen, wie an ainem andern

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ort gesagt wurt. Das aber darumb andere geschlechter, so auch den brackenkopf uf dem helm füeren, als Finstingen, Öttingen und andere, auch sollten oder müesten des herkommens sein von den Welphen, das ist dahin nit zu versteen, dann die grafen von Öttingen das wappen, schilt und

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helm vor dreihundert jaren nit dermaßen, wie iezundt, sich gebraucht, sonder das oftermals geendert, dann sie rüment, es hab kaiser Julius herren Gedeon von Öttingen, ain Römer, mit den weißen schragen im roten feldt und dann mit roten flügeln, auch mit den weißen schragen uf den helm begapt.

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Das laß ich in seinem werdt bleiben. Es soll auch kaiser Otto der erst im jar 936 den herren von Öttingen ir wappen verendert haben und namlich den weißen schragen und in mitten ain bloes schiltle, darumb dann rote und gelbe wolken und uf dem helm ain vischreusen, darin

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fünfzehen grüner herzen. Aber das schilt und helm mit den roten und gelben eisenhüeten und dem bracken, wie sie das zu diser zeit füeren, das soll inen kaiser Sigmundt gegeben haben. Darbei sie es auch haben bleiben lassen; dann graf Ludwig von Öttingen im bart bemelts kaisers

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großhofmaister gewesen und bei ime, was er gewellt, erlangen künden. Derhalben herr Jörg Truchseß von Waltpurg der elter, so bundtsobrister vil jar gewest, des öttingischen wappens halb nit unhöfenlichen gesagt und das aim[1] bettelmantel, als das von vil stucken und von langen jaren

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here zusamen geraspelt seye worden, verglichen. Nota[2]: Jacob Schenk von Staufenberg sprach ainest, die graven von Zollern weren ire hirten gewesen. Wernher Schenk von Staufenberg hat anno 1448 [gelebt][3], ist hievor im burgstall gewest. *



  1. hs. ain.
  2. diese nota ist von anderer hand angefügt.
  3. fehlt in der hs.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_017.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)