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furbringen; nemlich sollen si keinen zu schoffen machen, der uneelicb geborn, iemands eigen oder sust verpunden oder zugehörig sei; die auch in des heiligen reichs achte, aberacht oder bennen, geistlichen oder werntlichen, sein, sollen si auch dheinswegs schoffen machen.

16. Solchs, so von dem heimlichen gericht obgeschriben stet, wellen wir von meniclich vesticlich und unzerbrochenlich gehalten werden, und gepieten darumb allen und ieglichen stulherren, freigreven und allen andern, in welchem wesen oder stat die sein, ernstlich und vesticlich mit disem brief, daz si solchs auf iren stulen und gerichten bestellen ordenlich gehalten werden. Wann wa icht dawider oder anders geschehe, so sollt der stulherre zehen mark goldes in unser kuniclich camer unleßlich zu bezalen und der freigreve sein ampt der freigrefschaft verfallen sein, auch der, der also unrecht vordrung oder verbotung erwurb, sich selbs verurteilt und seinen leib verwurket und ir ieglicher wider ere getan haben; und sol meniclich zu im richten, als sich gepurt.

17. Item wann auch dem heiligen Romischen reich und Dewtschen landen an der guldin und silbrein munß groß ligt und notturftig ist, daz die ordenlich gehalten und geslagen werde, und darumb so setzen wir mit rate und in maß als vor, daz die guldin munß bei den newnzehen graden veines goldes zu gemeiner lantzwerung beleihe, als dann etlich zeit gewesen ist; und sol auch die nit geringert noch hoher gemunzt werden. Wann wer anders tete, in welchen wirden, stat oder wesen der were, der sol darumb swerlich gestraft werden, als sich dann gepuren wirt.

18. Item von der silbrin münß wegen, wann dieselb durch gelegenheit der lande und mancherlei sach wegen nicht auf ein gemein korn durch alle lande zu bringen ist, darumb so wollen und gepieten wir, daz alle ihene, die solich silbrin munß slahen, steticlich und ordenlich schaffen geslagen und gehandelt werden. Wann wa das anders gehandelt und geslagen wurde, dann als billich were, so wollen wir das strenglich und vesticlich strafen und gestraft werden schaffen, auch nach dem und sich gepuren wirt.

19. Item wer der vor geschriben stuck eins oder mer uberfure, dawider tete oder darzu hulf, daz dawider getan wurde, oder der dieselben, die dawider teten, mit willen, wissen oder geverde hauste, hofte, hielde oder in zuschube, der oder die sollen wider ere und recht getan haben, auch in unser und des reichs swere ungnade und darzu ein pene, nemlich hundert mark lotiges goldes halb in unser und des reichs camer und halb dem cleger oder beschedigten unleßlich und on alle gnad zu bezalen, verfallen sein. Welich auch die weren, die solich peen an golde oder gelt nit zu bezalen hetten, die sollen ir missetat an iren leiben erordnen und sol zu in nach des reichs rechten gericht werden. Es sollen auch, die zu verlieren hetten, alle ire lehen und freiheit, so si von uns und dem reich oder andern geistlichen oder werntlichen herscheften oder personen hetten, zusampt der obgenanten pene ganz, als ob solchs mit recht ervolgt were, verlorn haben. Und sollen auch der oder die solchs teten oder si geverlich hawsten, in zulegten oder si hinschuben, dheinerlei trostung, frid oder geleit haben an keinen stetten oder enden, sonder es sol und mag meniclich zu dem oder den selben macht han, si an leib und gut anzugreifen und daran nicht gefrevelt haben, gleicher weise und in aller maß, als ob si mit des reichs hofgericht oder andern zimlichen gerichten, geistlichen und werntlichen, geheischen und mit rechtem urteil verachtet und in die acht und aberacht getan weren. Und darzu so sol derselben leibe und gut nimand verantwurten noch beschirmen in dheinen wege; und in welchen gerichten si begriffen werden, so sol man si on allen intrag behalten und über sie richten, alles bei der pene und wie vor geschriben steet.

20. Doch behalten wir uns als einem Romischen kunig, ob ichtzit in diser unserr ordenung hinfuro zu verendern, zu meren, zu minnern, darzu oder davon zu setzen oder die ganz oder der ein teile abzutun sich gepuren wurde nach gelegenheit der zeit und der sache, daz wir das, als doch für sich selbs billich ist, mit rat unserr und des reichs getrewen ze tun haben und tun mogen, all argliste und geverde in allen und ieglichen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_264.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)