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(5) Und der worten, das dise genwertige unsere Ordnung wille und meinung genzlich vollfurt und dabei auch die gesprochnen recht fur uns oder unserm obergericht oder anderswo, wie danne davon auch oben und nach geschriben steet, dester stetticlicher und vesticlicher gehanthabt werden mugen, angesehen, daz wir zu gezeiten durch grosse merclich anligende sachen gehindert und zu gezeiten das sich geburen wurde uns an den enden darumb zu ersuchen, die zu weit oder zu ferre ebentewrlich und unbequem sein mochten, darzu selber oder in eigner person nicht getun kunen oder mugen, so haben wir die lande unsers reichs, awßgenomen unser kron zu Beheim und was darzu gehort und unsern vettern von Osterreich, in vier teil und kreiße gesundert und geteilet und ieglichem teil einen hawptman, mit namen einen unsern fursten, zu einem hanthaber gesaczt und gegeben. Und es seind diß die kreiß und teile mit iren begriffen, als hernach volget und geschriben stet. (5a) Der erst der marggraf von Brandemburg und burggraf zu Nuremberg, der erzbischof zu Salczburg, alle fursten von Beyer, die bischofe von Bamberg Wirczburg Eistet Regenspurg und Passaw, mit den stetten Regenspurg Nurenberg Weissemburg Rotenburg Winsheim, mit allen grafen herrn rittern knechten stetten und allen denghenen, die in irem begriff gelegen seind, geistlich und werntlich, nimantz ausgesundert; und des kreisses sol ein hewptman sein der hochgeborne unsr lieber oheim —. (5b) Item der ander kreiß sol sein die erzbischofe zu Meintz zu Tryr, der pfalzgraf bei Reyn, herzog Ott und Steffan von Beyern, der abt zu Fülde, der langgrafe zu Hessen, der margraf zu Paden, die bischofe von Wurms Basel Strasspurg Speir und Costentz, der von Wirtemberg, die ritterschaft sant Jorgen Schildes, mit den reichsstetten Tryr Würms Straspurg Speyr Augspurg Ulme allen andern reichstetten in Swoben, die landvogtei und ganz Elsaß mit allen andern iren graffen herrn rittern knechten und allen iren angehoringen stetten dorfern merkten und gebieten; und des kreiß sol ein hewptman sein —. (5c) Item der dritt kreiß sol sein der erzbischof zu Coln mit den bischofen Utrich und Lütich Baderprunn und Mönster, die herzogen vom Berge Cleve Gulich und Gelrn mit den reichstetten Coln Ache, mit den fürstentümen Prabant Holant mit allen stetten darin begriffen, iren grafen herrn rittern und knechten stetten merkten und dorfern; und des kreisses sol ein hawptman sein —. (5d) Item der vierde kreisse sol begreifen den herzogen von Sachsen, die erzbischofe von Meydburg und Bremen, die bischofe von Mersburg Newenburg Meissen Hildensheim Halberstat Brandemburg Habelperg, alle herzogen von Praunssweig, den lantgrafen von Duringen mit allen andern bistummen grafen herrn freien rittern knechten richstetten und allen andern stetten merkten und dorfern in sollichem irem begriff beslossen, die in die obern kreiss nicht gehorten; und des kreisses sol ein hauptman und hanthaber sein —.

(6) Setzen ordnen und wollen ernstlich und vesticlich gehabt haben bei unsern hulden, daz ein iglicher hauptman in seinem kreisse disen frid ordnung geurteilt und gesprochne recht hanthaben schawren schutzen schirmen und alles das tun sol mit denghenen, die im zubescheiden sein, das vor und nach geschriben steet.

(7) Wir gepieten auch ernstlich und vesticlich allen unsern und des heiligen Romischen reichs kurfursten fursten, geistlich und werntlich, grafen herrn gesellschaften rittern knechten und stetten in Dewtschen landen, daz ir alle und ewr iglich besunder ir gericht und recht, die sie haben in iren landen slossen stetten und gebieten, aufrichtlich und redlich halten und schaffen gehalten und mit keinem geverde verzogen werde.

(8) Und würd auch iemand an sollichen gerichten gesweret, der mag sich beruffen für den nechsten oberrichter desselben gerichts; wer aber, daz anders kein oberrichter wer denn wir, der mag sich alsdanne an den heuptman beruffen, den wir in dem kreiss, als ob geschriben stet, geordent und geseczt haben, der alsdanne nach gelegenheit der beruffung recht geben und tun sol an unser stat.

(9) Wer es auch, das sich iemantz, was stattens wirdikeit und wesens der were, sich wider sollich ordnung oder rechtliche spruche, die in kraft diser unser ordnung gesprochen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_254.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)