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uns were, so sollen und wollen wir einander und unser iglicher (dem andern mit siner ritterschaft, landen und luten und aller siner ganzer macht) darwieder getruliche beraden und beholfen sin und auch damide zu ziehen zu stunt und unverzugenlich, so unser einer von dem andern darumb ermanet wirdet, ane alles wiedersprechen, indrag und sumeniß, und darzu tun zu glicher wise und in aller der maßen, als ob das unser iglichen selber anginge und sin eigen sache were, alle geverde (und argeliste genzlichen) ußgescheiden.

4. Auch sollen und wollen wir obgenant kurfursten in allen sachen und handelungen, die die heilige kirche und den heiligen stule zu Rome als von des babstumes wegen, ob ein scisma worde, und die das heilige Romische riche und uns kurfursten als von des heiligen Romischen riches und unser kurfurstentume wegen antreffende sin, vesteliche und in ganzen truwen bi einander bliben. Und sollen die auch samentlichen mit einander handeln und unser einicher oder imans von sinen wegen sal darinne nit werben, tun oder einiche forteil suchen ane die andern noch ane iren willen, wissen und gutdunken in dheine wise.

5. Und wer es, das iemans, were der were, nach dem heiligen Romischen riche stunde oder sten worde und sich des underwinden wolte an unser aller obgenanten kurfursten samentlichen wissen, willen und verhengniße, es were mit vicariate oder anders, in wilcherlei wise das were: darwieder sollen und wollen wir samentlichen und vestlichen sin, und darzu sal unser einer ane die andern sinen willen, gunst und verhengniß nit tun noch geben in dheine wise ane alle geverde; doch behelteniß unser iglichem sines rechten nach ußwisunge der gulden bulle. Wer es auch, das daz heilige Romische riche ledig worde, so sollen wir und unser iglicher alsdann unser rechte und kure daran behalten und haben, als danne unser iglichem zugehoret.

6. Queme auch einiche rede, teidinge oder werbunge an einichen von uns obgenannten kurfursten von der obgenannten stucke und artikel wegen, darzu sal der under uns, den das anqueme, nit entliche entwort geben, nach da in einicherlei dun ane unser aller anderr wissen und willen. Und was wir alsdanne in den sachen samentlichen zu rade werden zu dun, das sollen wir samentlichen dun und unser einer nit ane die andern, ane alle geverde.

7. Understunde auch unser herre der Romische kunig oder imand von sinen wegen oder iman anders das heilige Romische riche oder einiche sin zugehorunge zu smelen, abezubrechen oder dem riche zu enpfremden oder das riche zu entliden, darwieder sollen wir samentlichen sin und sollen unser willen, gunst und verhengniß darzu nit tun nach geben in dheine wise. Und were desglichen icht gescheen vor datum diß briefs, darzu sollen wir auch nu furbas keine bestetigunge geben oder dun, ane alle geverde.

8. Und wer es, das imants, were der were, in was states, wesens oder wirden der were, als vor geschriben stet, von dieser unser bunteniß und einunge wegen sine ungunst, ungnade und argen willen, es were mit fientschaft oder anders, wie das zuginge, an uns samentlichen oder besunder legen wolte, das sal uns herre gliche samentlichen antreffen, und sal unser einer sich von den andern nit scheiden, sunder iglicher von uns herren sal dem andern ane verzog darin und darwieder getrulich bistendig beraten und beholfen sin mit siner ritterschaft, slossen, stedten, landen und aller siner ganzen macht, als lange des not ist, ane allerlei intrag, wiederrede, hinderniß und geverde.

9. Wer es auch, das dheiner under uns obgenanten kurfursten von dodes wegen abegen worde, da Got lange vor si, so sollen die andern under uns, die dannoch in leben verliben, des abegegangen erben oder nachkomen zu ine in diese verbunteniß und einunge enphaen und nemen, doch also das sie dieselben verbunteniß und einunge zuvor, und ee sie darin genomen werden, getrulichen zu halten geloben und zu den heiligen sweren und auch ire besigelte briefe nach ußwisunge diß brifs daruber geben.

Welche aber unser erben oder nachkomen des nit tun wolten, so sollen doch die andern

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_236.jpg&oldid=- (Version vom 4.5.2023)