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In gebundenen tagen und an allen steten, wan in kirchen und in kirchove, ane die mac der kunc sin lehenreht wol han, swa er wil.

147. Und ist daz ein Romscher kunc stirbet, und wirt inr jars vrist nit ein ander kunc genomen, ob daz die sument, die da welen suln, oder ob ez sumet und irret daz zween kunge erwelt werdent, oder daz deheinr werde erwelt, des suln die fursten und ander des riches man nit engelten an ir lehen. Und wird ez nit verrihtet umb einen kunc inr jars vrist, so suln alle die lehen von dem riche hant iriu lehen enphahen von dem phalzgraven von Rine, ane die fursten; diu suln ir furstenampt nit von im enphahen. Alle die vanlehen hant von dem riche, daz niht furstenampt sint, diu suln si enphahen von dem phalzgraven von Rine, sie werdent aber davon nit des phalzgraven man, sie werdent des riches man; wan er lihet in sin guot niht, er lihet in des riches guot; davon sint si des riches man.

Swer daz lehen verjaert gein dem phalzgraven von Rine, so ist dem riche daz guot och ledic worden. Und verjaert iemen daz guot von dem phalzgraven, so sol sich der phalzgrave des guotes underwinden dem riche ze nutze; und sol daz einem kunge wider antwurten, so der wirt.

Die fursten suln ir ampt mit rehte han. Und swaz si ander lehen von dem riche hant, unz in ein kunc ane kriec wirt, so suln si diu lehen enphahen von dem phalzgrave von Rine.

Und swer im des wider ist, der verliust des herren hulde. Diz ere hat der hohe phalzgrave von Rine davon, daz er rihtaer ist uber den kunc umb sine schulde.

150. — Ez[1] mac mit rehte niemen keine burc wider gebuowen, die mit gerihte nider ist gebrochen, ane des kunges urlop. Und ist die wile dehein kunc, oder ist der kunc ze tuschem lande nit, so muoz er des lantrihtaers urlop han, in des geriht si lit.


Nr. 83. (77). Wahldekret für König Rudolf I. – (1273, nach Okt. 24).
MG. Const. III, Nr. 14. 15, S. 17—19.
a. Gemeinsames Dekret der Kurfürsten (Formel). —

(1) Luxit hactenus et elanguit terra, confusus erat Lybanus et sordebat. Set ecce verna temperies et de terre visceribus bone spei gramina revirescunt. In sanguinem etenim priscis luna versa temporibus vigilare pastores et super greges suos nocturnas servare vigilias commode nequiverunt. Nunc autem hoc tempore precedenti velut emortua tenebrarum densata caligine facta fuit nox periculosorum plena discriminum, in qua catervatim terribiles silve bestie transierunt, leonum catuli rugientes, ut raperent innocentes, ad devorandum ut escam panis pauperes, Dei et hominum reverencia ultroiecta, parati. Hoste siquidem pacis, antiquo serpente, qui morsu pestifero dulces ubique molitur amaricare delicias paradisi, Romani statum imperii olim tranquillitate pacifica floridum diu diris inquietudinum malleis impetente, status ipse corrupcionis diutine vulnera pertulit, et accensis in cordibus hominum ignibus odiorum pax inibi periit, bellicus horror invaluit, et non solum contigit, illum civilibus bellis, sed eciam intestinis quasi letaliter sauciari. Verum miserator et misericors Dominus super omnia tenens in excelsis imperium, cui parcere promptum est et proprium misereri, licet ad expiacionis exercicium paciatur interdum affligi fideles, nesciens tamen in indignacione clemenciam continere, ut super sortem hereditatis sue virgam iniquitatis non usque ad interitum derelinquat, set cum percusserit, mox propicius consolator exurgit, ex alti sui iam ineffabilitate consilii summis ima concilians dies malos abbreviasse videtur, irradiantibus celitus splendidis lucis nove lampadibus claritatis. (2) Vacante profecto

iam pridem imperio, ne diucius sic oberraremus acephali, apud Frankenvort, die ad

  1. Vgl. Landr. c. 143 oben S. 113.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_122.jpg&oldid=- (Version vom 17.4.2019)