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hohen Begriff nicht. Die Göttinnen des Schicksals hatten ihre Tempel und Bildsäulen, ja ihr reiches Andenken auch auf den Gräbern; nicht nur in Grabschriften, wo eine nach der andern an die μοιρα, die Parze, die invida Fata u. f. denkt und oft sehr bitter über sie klagt, sondern auch in Denkmählern. In der ersten Leßingschen Tafel, b)[1] in welcher der Schlaf am deutlichsten genannt ist, steht ihm, nicht sein Bruder, sondern das ernste Schicksal gegen über. Ein Rad ist unter ihrem Fuß und


Jupiter wägen ([?] 70.) denn hier in vielen andern Stellen bedeutet κηρ sowohl den schwarzen Tod selbst, als das Schicksal.


  1. b) S. 26. Sie steht inGruter. inscript. p. 304. Boissard. topogr. tab. 48. Oft ist statt ihrer die Sphynx da und legt den Fuß auf die Urne(Licet. hierogl. p. 357.) Oder sie ergreift den Menschen oder zu ihren Füßen ermorden Thiere einander. (ib. p. 343. 345. etc.) Oft stehet das Rad des Schicksals unter dem Fuß eines Ungeheuers (Bellor. Luc. p. 2. Fig. 14.) oft stehets allein da oder statt seiner die Waage des Schicksals(Licet. hierogl. p. 158. 43.)
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_297.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)